Auch Frauen leiden unter Haarausfall

Oft führen hormonelle Veränderungen zu weiblichem Haarausfall

Von Marion Selzer
25. Oktober 2011

Langes, volles und glänzendes Haar gilt bei Frauen als das Symbol von Weiblich-, Sinnlichkeit und Maßstab für Attraktivität. Um so mehr leidet das weibliche Geschlecht, wenn die Haarpracht zur Neige geht. Und das passiert gar nicht so selten. Besonders Frauen nach der Menopause sind betroffen.

Menopause als Auslöser

Bei etwa 37 Prozent der Frauen lichtet sich das Haar am Scheitel nach der Menopause. Grund dafür ist der ungleiche Abfall von Hormonen. Weibliche Hormone nehmen nämlich bereits zwei Jahre eher ab als männliche Hormone und das kann die Haarpracht beeinträchtigen.

Betroffenen kann eine Tinktur mit Östrogenen, also weiblichen Hormonen, helfen. Allerdings stehen die Erfolgsaussichten nur dann gut, wenn der Haarausfall noch nicht länger als zehn Jahre andauert, weiß die Chefin der Ambulanz für endokrine Dermatologie, Jolanta Schmidt. Vor der Menopause sind dagegen nur 13 Prozent der Frauen von diesem Symptom betroffen, dann vorwiegend wegen einer Hormonstörung, so die Expertin.

Weitere Ursachen und Faktoren

Pillenanwenderinnen sollten beachten, dass auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille zu Haarausfall führen kann. Das Gleiche gilt für die Hormonspirale, die ebenfalls oft zur Verhütung eingesetzt wird. Zudem können auch

die Ursache für dieses haarige Übel sein. Ärzte verschreiben dann das Mittel Minoxidil durch das der Haarwuchs wieder angeregt wird. Die Haare kurz zu schneiden, helfe dagegen nicht, so Schmidt.

Wann ist ein Arztbesuch nötig?

Allerdings sollten Betroffene ihre Haare nicht zu stramm zusammen binden und auch nicht zu oft waschen, da sich ein häufiges Waschen negativ auf das physiologische Milieu auswirke. Einmal die Woche reiche vollkommen aus, wer zu fettigem Haar neige, könne aber auch zweimal pro Woche zur Haarwäsche ansetzen.

Bei Männern zeigt sich Haarausfall dagegen mehr an den Schläfen und am Hinterkopf und gilt hier fast schon als sekundäres Geschlechtsmerkmal, sagt Schmidt. Haarausfall sei jedoch nicht sofort krankhaft, gerade im Herbst und Frühjahr kann es zu verstärktem Haarverlust kommen.

Bedenklich sei es erst, wenn man täglich mehr als 80 bis 100 Haare verliert und das über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen hinweg. Dann sollte man einen Arzt aufsuchen, empfiehlt die Expertin. Übrigens gilt es als normal bei der Haarwäsche bis zu 300 Haare zu verlieren und es gibt dann kein Grund zur Panik.