Auch Kinder können eine PTBS bekommen - eine frühe Therapie hilft

Von Cornelia Scherpe
22. November 2012

PTBS steht als Abkürzung für die Posttraumatische Belastungsstörung. Vor allen Dingen im Zusammenhang mit Soldaten, die in Kriegsgebieten im Einsatz waren, kennt man diese Krankheit in den Medien. Allerdings sind diese Männer und Frauen nicht die einzigen Patienten. PTBS kann auch bei Opfern von Gewaltverbrechen auftreten. Vergewaltigte Menschen, Opfer und Zeugen von Anschlägen entwickeln die Störung ebenso wie verwahrloste Kinder oder Hinterbliebene nach einem tragischen Todesfall.

Gerade bei Kindern wird PTBS aber oft nicht rechtzeitig erkannt. Für Angehörige und auch Ärzte ist es äußert schwierig, einen Verdacht zu erhärten, da die Störung sich je nach Alter anders zeigt. Eine sehr klassisches Symptom ist jedoch das Vermeiden. Besonders Kinder zwischen sieben Jahren und 14 Jahren wollen überhaupt nicht über ihr Trauma sprechen. Bei sogenannten Triggern (Dinge, die Erinnerungen und Gefühle heraufbeschwören) werden sie aggressiv und verschließen sich komplett. Erst in der Pubertät kommt es zu einem Redebedarf, der allerdings nur bei sehr vertrauen Personen ausgelebt wird.

Ein sehr klassisches Symptom ist weiterhin die emotionale Taubheit. Auch das ist ein Schutzmechanismus, bei dem der Betroffene sich innerlich tot stellt, um Ängste und Schmerzen nicht erleben zu müssen. Wer bei einem Kind oder einem Jugendlichen derartige Dinge feststellt, sollte den Symptomen nicht allein auf den Grund gehen. Oft können für Außenstehende die Auslöser im ersten Moment unsichtbar sein, wie etwa Mobbing in der Schule. Psychotherapeuten können durch ihre Fachausbildung eher helfen und eine Therapie wirkt umso besser, je eher sie begonnen wird.