Bessere Hilfe für Kinder mit Posttraumatischer Belastungsstörung geplant

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2012

Nicht nur Erwachsene können eine Posttraumatische Belastungsstörung erleiden. Gerade Kinder sind schnell Opfer dieser Erkrankung, da ihre junge Psyche noch verletzbarer ist. So können Kinder, die Gewalt bei den Eltern oder sich selbst mit erleben mussten, ebenso gefährdet sein wie Vergewaltigungsopfer oder Zeugen von Krieg.

Die heftigen Erinnerungen an Gewalt und Schmerz kehren bei Kindern und Jugendlichen ebenso wieder wie bei Erwachsenen und die PTBS sorgt für Alpträume und Panikzustände.

Und es sind nicht wenige Kinder, die von diesen Dingen betroffen sind. Statistisch gesehen wird allein in Deutschland jedes vierte Mädchen und jeder elfte Junge sexuell missbraucht. Körperliche Gewalt nichtsexueller Natur erleben insgesamt zehn Prozent.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass fast alle Kinder danach eine PTBS entwickeln. Doch bisher richten sich alle etablierten Therapien an erwachsene Betroffene. Konzepte für Kinder und Jugendliche sind spärlich gesät und haben oft nicht viele Studien, auf deren Ergebnissen sie aufbauen können.

In Frankfurt wurden nun zwölf Jugendliche zum ersten Mal nach einer neuen auf junge Menschen abgestimmten Verhaltenstherapie behandelt und konnten damit erfolgreich therapiert werden. Im Schnitt brauchten die zwischen 14 und 21 Jahren alte Patienten 33 Sitzungen, um das Erlebte gesund aufzuarbeiten. Bis zu fünf Monate nahm dies in Anspruch.

Die neue Therapie arbeitet zwar grundlegend mit den Ansätzen, die auch bei Erwachsenen angewandt werden, doch man fügte neue Elemente hinzu. So nahm man mehr Rücksicht auf Stimmungs- und Interessensschwankungen, sowie auf schulische Probleme. Dieses Konzept könnte in naher Zukunft vielen Kinder und Jugendlichen helfen.