Augenausdrücke dienen nicht alleine der nonverbalen Kommunikation

Von Frank Sprengel
31. März 2014

Zumeist reicht schon ein einfacher Augenausdruck, um soziale Botschaften nonverbal zu übermitteln. So verraten zum Beispiel weit aufgerissene Augen, dass man Angst hat, wohingegen eng zusammengekniffene Augen nahelegen, dass man sich vor etwas ekelt.

Untersuchung der verschiedenen Gesichtsausdrücke

Wissenschaftler der University of Toronto nahmen jedoch an, dass die typischen Augenausdrücke, die jedem Menschen zu eigen sein scheinen, nicht allein zum Zweck der nonverbalen Kommunikation entstanden, sondern zudem auch visuelle Vorteile bieten. Um Gewissheit über ihre Annahme zu erhalten, untersuchten besagte Wissenschaftler nun, welchen Effekt welcher Gesichtsausdruck genau hat.

Wie sich dabei zeigte, weite sich bei aufgerissenen das Sichtfeld. Zudem gelange mehr Licht in die Augen. Eigenschaften, die in Angstsituationen helfen, potenzielle Gefahrenquellen schnellstmöglich flächendeckend zu erkennen. Bei zusammengekniffenen Augen schärfe sich hingegen der Blick. Zudem würde bei diesem Augenausdruck das Umfeld ausgeblendet, sodass man das ekelerregende Objekt besser fokussieren, detaillierter identifizieren und genauer überwachen kann.

Augenausdrücke zur Anpassung der Sicht auf verschiedene Situationen

Folglich könnten Augenausdrücke in erster Linie dazu entstanden sein, um die Sicht optimal an bestimmte Situationen anpassen zu können. Ob nun aber ausnahmslos alle Augenausdrücke, die Rückschlüsse auf Emotionen erlauben, allein auf rein pragmatische Reaktionen bezüglich einer situationsbedingten Sinnesschärfung zurückzuführen sind, bleibt noch zu klären.