Autoabgase bringen Säuglinge in Gefahr

Schadstoffbelastung verschlechtert die gesamte Atemfunktion und kann Allergien hervorrufen

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2013

In der Stadt zu Leben ist für die Atemwege nie so gesund, wie das Leben auf dem Land, das ist weitreichend bekannt. Eine neue Studie hat nun aber wieder gezeigt, wie schlecht die Stadtluft wirklich ist und wie vor allen Dingen die noch so jungen Atemsysteme der Säuglinge darunter leiden.

Besonders die Kleinen leiden

Die Verschmutzung der Luft durch PKW und co. ist für den menschlichen Organismus um so schlimmer, je jünger er ist. Ist ein Kind jünger als zwölf Monate, so kann es der Studie zufolge zu ernsten Problemen mit der Lunge kommen und dies auf Dauer. Auch wenn das Kind älter wird, wächst sich der einmal angerichtete Schaden nicht mehr aus.

In der Untersuchung wurden gut 2.000 Säuglinge betreut. Über einen Zeitraum von insgesamt acht Jahren wurde immer wieder die Gesundheit der Lunge und des gesamten Atmungssystems überprüft. Auch ein regelmäßiger Allergietest gehörte zur Untersuchung.

Atemfunktion und Allergien

Alle Kinder, die bereits zu Beginn der Studie eine auffallende Schadstoffbelastung hatten, besaßen diese auch noch im Alter von acht Jahren. In diesen Jahren hatte sich zudem eine merkliche Verschlechterung der gesamten Atemfunktion bemerkbar gemacht. Oft hatten die Kinder auch noch eine Allergie entwickelt, was die Atemwegsgesundheit noch weiter einschränkte.

Dagegen zeigten Kinder, die erst mit 13. Monaten oder noch älter mit Luftverschmutzung in Berührung kamen, deutlich seltener solch langanhaltende Schäden. Den Grund sehen Mediziner in der Zeit, die der junge Mensch zum Entwickeln braucht. Gerade das Atmungssystem ist unmittelbar nach der Geburt noch nicht vollständig ausgeprägt und kann daher Schadstoffe nicht so gut ausfiltern. Kleinkinder besitzen dagegen schon bessere Abwehrsysteme.