Autoreifen aus dem Saft des Löwenzahns?
Gummiproduktion aus dem Saft der Löwenzahnpflanze - Forscher sind sehr zuversichtlich
Wissenschaftler von der Universität in Münster arbeiten an einem Projekt der Gummiherstellung aus Kautschuk. Normalerweise liefert der in Südostasien wachsende Gummibaum zum größten Teil den Rohstoff, aber da besonders in China und auch Indien der Bedarf steigt, gehen die Preise auch in die Höhe. Man produziert auch künstlichen Kautschuk aus Erdöl, aber auch hier steigen kontinuierlich die Preise.
Besonders die Autoreifenhersteller benötigen große Mengen, doch es gibt zirka 40.000 Artikel, die Gummi enthalten, so beispielsweise die OP-Handschuhe, Babyschnuller, Plastikartikel und auch Kondome.
Manipulation des Safts aus der Löwenzahnpflanze
Jetzt wollen die Forscher aus Münster aber Kautschuk aus einer bei uns bekannten Blume herstellen, dem Löwenzahn oder die Kinder sagen gerne dazu Pusteblume. Diese Pflanze produziert einen weißen milchigen Saft (Latex), der in der Wurzel vorhanden ist, der aber schnell gerinnt. Die Wissenschaftler haben nun das Enzym, das dafür verantwortlich ist, entdeckt und können dies mittels der Gentechnik manipulieren, so dass der Saft nicht mehr gerinnt.
Deckung des Weltbedarfs zu bis zu 20 Prozent aus Löwenzahn möglich
Da aber der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen verboten ist, will man versuchen eine solche Blume zu züchten. Aber bevor man in die große Produktion von Gummi aus dem Löwenzahn einsteigen kann, werden noch einige Jahre vergehen.
Der gesamte Weltbedarf liegt bei etwa zehn Millionen Tonnen und die Wissenschaftler gehen davon aus, dass man in Zukunft eventuell 10 bis 20 Prozent davon aus dem Saft des Löwenzahn produzieren könnte. Schon Anfang 1930 hatten Forscher in Russland diese Idee und auch Wissenschaftler des NS-Regime hatten sich schon mit diesem Thema beschäftigt.