Babys sprechen nicht - aber sie hören zu: Eltern sollten von Anfang viel mit dem Nachwuchs reden

Von Nicole Freialdenhoven
17. Juli 2014

Auch wenn Babys im ersten Lebensjahr nur Brabbellaute von sich geben, sind in ihrem Gehirn die für Sprache zuständigen Areal bereits stark aktiv und verarbeiten alles, was die Ohren aufnehmen. Eltern sollten also schon mit Babys deutlich sprechen und nicht nur in "Babysprache" mit ihnen reden oder selbst Brabbellaute von sich geben. Das kindliche Gehirn nimmt schon Monate vor dem ersten Sprechen auf, was die Eltern sagen und speichern die Informationen im Gehirn ab.

Reaktion des kindlichen Gehirns auf Sprache

Dies fanden Wissenschaftler der University of Washington in Seattle heraus, die sich vor allem dafür interessierten, warum Kleinkinder bis zum Alter von sieben Monaten auf alle Sprachen in etwa gleich reagieren, aber schon einige Monate später ihre Muttersprache deutlich bevorzugten. Mit Hilfe des Magnetenzephalographen wurde bei Babys beider Altersstufen die Gehirnaktivitäten gemessen, wenn sie bestimmte Laute hörten.

Langsames und deutliches Aussprechen von Worten

Dabei stellten die Forscher fest, dass nicht nur das Hörzentrum aktiv war, sondern auch das Sprachzentrum, obwohl die Babys zu diesem Zeitpunkt noch nicht sprechen konnten. Ihr Gehirn hatte jedoch sehr wohl schon begonnen, Sprache zu verarbeiten und sich auf die späteren Aufgaben vorzubereiten. Besonders hilfreich sei es, wenn Eltern mit ihren Babys langsam und sehr deutlich sprechen, so die Wissenschaftler: Dies erleichtert es dem Gehirn, für das spätere Sprechen zu üben.