Baden in Flüssen - erfrischend und gefährlich

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft warnt vor den Gefahren in Flüssen

Von Dörte Rösler
23. Juli 2015

In der Sommerhitze verlocken Flüsse zu einem erfrischenden Bad. Das ist auch vielerorts erlaubt. Die romantische Abkühlung kann aber schnell gefährlich werden: Strömungen, Strudel und Brücken sind eine tödliche Gefahr. Gegen ein Frachtschiff haben auch trainierte Schwimmer keine Chance.

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) warnt vor den Gefahren in Flüssen. Im vergangenen Jahr ertranken in deutschen Wasserwegen mehr als 150 Menschen. Selbst gute Schwimmer unterschätzen häufig die Macht der Strömung und müssen mit Booten gerettet werden. Wer sich abkühlen möchte, sollte deshalb nur an offiziellen und beaufsichtigten Badestellen ins Wasser gehen.

Strömungen, Strudel, Brückenpfeiler

Die meisten Unfallopfer in Flüssen werden einfach von der Strömung mitgerissen. Die Fließgeschwindigkeit beträgt auf Flüssen wie dem Rhein bis zu 9 Stundenkilometer. Untrainierte Badende schaffen gerade mal 1 km/h. Wer gegen die Strömung anschwimmen will, hat deshalb keine Chance. Besser: treiben lassen und seitlich aus der Strömung herausschwimmen.

Die zweite Gefahrenquelle sind Strudel, die sich am Fluss fast überall bilden können. Besonders häufig treten sie an Brückenpfeilern auf, wo sie Schwimmer sekundenschnell in die Tiefe reißen. Auch hier gilt: nicht in Panik geraten oder versuchen, gegen den Sog anzuschwimmen. Stattdessen sollten Schwimmer sich bis zunächst in den trichterförmigen Strudel hinabziehen lassen. Je tiefer sie kommen, desto dünner wird der Strudel und desto leichter kann man hinaus gelangen.

Schiffe und Buhnen

Ein Bad im Fluss kann romantisch sein. Viele Wasserwege werden aber industriell genutzt, so dass Schwimmer sich auf Schiffe einrichten müssen. Das ist nicht nur gefährlich, wenn man ihnen in der Fahrrinne begegnet. Der Bremsweg auf dem Wasser ist zu lang für einen Notstopp. Größere Containerschiffe entwickeln beim Vorbeifahren außerdem einen starken Sog, der den Badenden in Ufernähe buchstäblich die Füße wegziehen kann. Kinder dürfen deshalb nicht unbeaufsichtigt sein.

Das gilt auch, wenn die Kleinen an Buhnen und Pfeilern, die zum Küstenschutz errichtet wurden. Unterhalb der Wasseroberfläche entwickelt sich oft ein gefährlicher Sog. Falls ein Kind in den Fluss gezogen wurde: nicht allein hinterherspringen, sondern Hilfe holen. Treibt das Kind mit der Strömung ab, sollten Eltern am Ufer mitlaufen und versuchen ein Stück zu überholen. Trainierte Schwimmer können dem Kind dann entgegenschwimmen.