Bahnchef warnt vor unpünktlichen Zügen

Von Ingo Krüger
29. Mai 2012

Die Bahn liefert immer wieder ausreichend Diskussionsstoff. Mal fällt die Klimaanlage im Sommer aus, mal die Heizung im Winter, manchmal kommt der Zug viel zu spät oder gar nicht. Jeder, der regelmäßig mit der Bahn durch die Lande reist, weiß zumindest eine unerfreuliche Geschichte zu erzählen.

Wenn es nach Bahnchef Rüdiger Grube geht, könnten bald einige neue ärgerliche Berichte dazukommen. So teilte der 60-Jährige in einem Interview mit, dass es aufgrund zahlreicher Baustellen in naher Zukunft immer wieder zu Zugverspätungen kommen werde. Langfristig würden die Infrastrukturmaßnahmen zu einem besseren Bahnverkehr führen, kurzfristig gebe es jedoch häufiger Störungen im Betriebsablauf, bedauerte Grube.

Von Januar bis April 2012 fuhren im Monatsdurchschnitt zwischen 94,3 und 96,5 Prozent aller Züge pünktlich. Der Fernverkehr ist allerdings weiterhin das Problemkind der DB. Dort lag die Pünktlichkeit im selben Zeitraum nur zwischen 80,9 und 86,4 Prozent. Bei der Bahn gelten alle Züge, die einen Bahnhof mit bis zu sechs Minuten Verspätung nach Fahrplan erreichen, noch als pünktlich.

Am schlechtesten schneidet der Hamburger Hauptbahnhof ab. Dort waren im vergangenen Jahr 31 Prozent aller Fern- und 15 Prozent aller Nahverkehrsverbindungen unpünktlich. Ebenfalls am Ende der Liste finden sich der Hauptbahnhof in Berlin sowie Kassel-Wilhelmshöhe. Relativ pünktlich sind die Züge dagegen in Stralsund (15 und 10 Prozent Unpünktlichkeit) sowie Freiburg und Leipzig.