Barrett-Ösophagus: Statt der Endoskopie könnte bald ein "Zellschwamm" die Diagnose ermöglichen
Für die Diagnose des Barrett-Ösophagus ermitteln Forscher eine angenehmere Alternative zur Endoskopie
Der Barrett-Ösophagus ist ein Krankheitsbild, das die Speiseröhre betrifft. Benannt ist es nach seinem Entdeckter, einem Chirurgen namens Norman Rupert Barrett.
Beim Barrett-Ösophagus hat sich das Gewebe der Speiseröhre krankhaft verändert, was zu einer Verkürzung führt. Die Ursache für die Veränderungen ist häufiges Sodbrennen, bei dem die Magensäure immer wieder aufsteigt und damit die Zellen beschädigt.
Die neue Schwamm-Methode
Um den Barrett-Ösophagus zu diagnostizieren, muss der Arzt bisher eine Endoskopie durchführen. Dabei wird ein Endoskop in die Speiseröhre eingeführt. Das ist vergleichsweise harmlos, jedoch recht unangenehm für den Patienten.
Nun haben Forscher eine gänzlich neue Methode entwickelt, um die Gesundheit der Speiseröhre zu untersuchen. Zum Einsatz kommt ein spezieller Schwamm, der Zellen einsammelt, damit man diese im Labor untersuchen kann.
Das Verfahren an sich ist für den Patienten ganz einfach: Er bekommt eine winzige Kapsel, an der ein Faden hängt. Diese Kapsel soll der Patient wie eine Tablette herunterschlucken. Ist die Kapsel im Magen angekommen, bewirkt die dortige Magensäure, dass sie circa drei Zentimeter groß wird.
Nun kann der Arzt die Kapsel durch den Faden langsam nach oben ziehen. Auf dem Weg Richtung Mund nimmt die Kapsel wie ein Schwamm einige Zellen auf, die dann ins Labor kommen. Damit der Patient währenddessen keinen Würgreflex erleidet, wird ein Medikament in den Rachen gesprüht.
Positive Testergebnisse
Wie gut der neue "Zellschwamm" funktioniert, wurde bereits in einer Studie mit 1.042 Freiwilligen getestet. Sie wurden erst mit der neuen Methode untersucht und anschließend mittels Endoskopie. Die Mehrheit gab an, dass das neue Verfahren deutlich angenehmer ist.
Eine korrekte positive Diagnose stellte der Zellschwamm in 79,9 Prozent der Krankheitsfälle. In der Kontrollgruppe gesunder Teilnehmer lag er in 92,4 Prozent der Fälle richtig, dass kein Barrett-Ösophagus bestand.
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