Forscher entdecken Risikogene für Barrett-Ösophagus

Von Cornelia Scherpe
21. Oktober 2013

Der Barrett-Ösophagus ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Speiseröhre. Durch immer wieder zurückfließende Magensäure wird die Schleimhaut in der Speiseröhre beständig gereizt. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auf lange Sicht auch eine Umwandlung der Schleimhautzellen provozieren. Diese Umwandlung ist zunächst noch gutartig, gilt aber als Vorstufe für Speiseröhrenkrebs.

Wer am Barrett-Ösophagus erkrankt

Die Praxis hat gezeigt, dass vor allen Dingen die Menschen gefährdet sind, die rauchen und zu Übergewicht tendieren. Mediziner sind allerdings schon seit einiger Zeit der Meinung, dass es neben den Umweltbedingungen auch Gene geben muss, die das Risiko eines Menschen ebenfalls beeinflussen. Daher hatte man mehrere Studie zum Thema ins Leben gerufen und das Erbgut von Freiwilligen untersucht. Bei den Analysen wurden tausende Menschen mit Barrett-Ösophagus untersucht und tausenden gesunden Freiwilligen gegenübergestellt.

Erblicher Faktor der Krankheit

Insgesamt konnten drei Gene gefunden werden, die bei den Patienten auffallend anders waren. Das erste Gen ist bekannt dafür, dass es in der Risikovariante zu Krebs führt. Das zweite Gen steht in einem direkten Zusammenhang mit der Herstellung von Magensäure und das dritte Gen ist mit dafür verantwortlich, wie sich die Speiseröhre überhaupt beim Menschen ausbildet. Gleich so viele Gene zu finden, überraschte aber sogar die Forscher, da das Barrett-Ösophagus nicht als Erbkrankheit bekannt ist und man daher weniger Treffer erwartet hatte.

Es zeigte sich in den Studien aber nicht nur die Häufung der Risikogene, sondern auch eine Häufung der Krankheit innerhalb einer Familie. Das könnte man jedoch auch mit dem Umstand erklären, dass schlechte Gewohnheiten wie Rauchen oder Essen in ungesunder Weise oft innerhalb einer Familie von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden. Die drei gefundenen Gene belegen aber den erblichen Faktor.