Bauen für Eilige: Vor- und Nachteile einer Bauspar-Sofortfinanzierung

So funktioniert die Kombination aus einem Bausparvertrag und einem tilgungsfreien Darlehen

Von Ingo Krüger
2. Oktober 2015

Der Traum von den eigenen vier Wänden lockt viele Häuslebauer. Um schnell an das nötige Bargeld zu kommen, bieten Kreditinstitute eine Bausparsofortfinanzierung an. Sie ist eine Kombination aus einem Bausparvertrag und einem tilgungsfreien Darlehen, mit dem der Bauherr die Bausparsumme vorfinanziert.

Das Konzept der Bausparsofortfinanzierung

Dabei nimmt der Bauwillige ein Darlehen auf und schließt gleichzeitig einen Bausparvertrag ab. Dessen Bausparsumme entspricht dabei der Höhe des Vorausdarlehens. Mit den nun beginnenden monatlichen Raten begleicht der Bauherr die Zinsen für den Kredit sowie die Ansparraten für den Bausparvertrag, nicht aber das Darlehen selbst. Das wird erst am Ende der Vertragslaufzeit fällig.

Bei einem solchen Kombikredit profitieren Hauskäufer dauerhaft von den aktuell niedrigen Zinsen. Zudem ist oft noch eine Riester-Förderung der Immobilienfinanzierung möglich. Dank der Sofortfinanzierung sind sie damit schneller in der Lage, die Wunschimmobilie zu erwerben, als beim klassischen Bausparen.

Probleme des Finanzierungskonzepts

Zu Problemen kann es jedoch kommen, wenn Kunden den Finanzierungsvertrag früher beenden möchten, etwa weil sie das Haus oder die Eigentumswohnung vorzeitig wieder verkaufen wollen. Dies ist bei einer Bauspar-Sofortfinanzierung im Vergleich zur klassischen Finanzierung sehr teuer.

Häufig ist es für Kunden nicht ersichtlich, wie teuer der Kredit am Ende tatsächlich wird. Die separate Auszeichnung der Zinssätze für Vorausdarlehen und Bauspardarlehen im Vertrag lässt nur schwerlich Rückschlüsse darauf zu, wie günstig oder teuer ein Angebot wirklich ist.

Sondertilgungen sind nicht möglich. Das Darlehen selbst zahlen Verbraucher erst am Ende auf einen Schlag zurück, nicht aber während der ersten Jahre der Laufzeit. Auch die Zinslast ergibt sich aus der Gesamtsumme.