Bedrohte Römerstadt Pompeii erhält 100 Millionen Euro für die Rettung

Mit Hilfe modernster Technik soll der antike Touristenmagnet im neuen Glanz erstrahlen

Von Nicole Freialdenhoven
12. Februar 2013

Die weltberühmte römische Ruinenstadt Pompeii am Golf von Neapel erhält offizielle Hilfe von der EU: Europa macht über 100 Millionen Euro locker um den bedrohlichen Verfall der uralten Stätten aufzuhalten und Pompeii einer gründlichen Restaurierung zu unterziehen. Für Aufsehen hatte der Einsturz des 2000 Jahre alten Gladiatorenhauses im Herbst 2010 gesorgt.

Vorwürfe der Korruption

Im ersten Schritt sollen nun fünf ebenfalls vom Einsturz bedrohte Häuser mit Hilfe modernster Technologie behutsam restauriert werden. Überschattet werden die guten Nachrichten von Meldungen, wonach Verbindungen zwischen den mit der Restaurierung beauftragten Firmen und der neapolitanischen Camorra bestehen.

Die EU will Maßnahmen ergreifen, um den Einfluss der italienischen Mafia auf die Arbeiten in Pompeii zu beenden. Derweil wurde Anklage gegen den Manager und die Geschäftsführerin der letzten Restaurationsunternehmen erhoben, denen Korruption vorgeworfen wird.

Touristenmagnet Pompeii

Das antike Pompeii wurde im Jahr 79 n.Chr durch den Ausbruch des Vesuv unter einer meterhohen Ascheschicht begraben und über viele Jahrhunderte perfekt konserviert. Dadurch gehört die archäologische Stätte heute zu den am besten erhaltenen Orten aus der Römerzeit überhaupt. Jedes Jahr besuchen Millionen Touristen das 66 Hektar große Gelände und sorgen so für eine starke Belastung der empfindlichen uralten Ruinen.