Beginn der Pubertät: Gene beider Elternteile sind entscheidend
Wann der innere Startschuss für die Geschlechtsreife fällt, hängt wesentlich vom Erbgut ab
Jeder Mensch hat eine biologische Uhr, die in den verschiedenen Lebensphasen den Takt vorgibt. Ein wichtiger Meilenstein ist der Beginn der Pubertät. Mädchen und Jungen beginnen durch die geschlechtsspezifischen Hormone die Entwicklung zu Erwachsenen.
Was bei manchen bereits mit acht oder neun Jahren beginnt, lässt bei anderen bis ins Teenageralter auf sich warten. Wann der innere Startschuss fällt, hängt dabei wesentlich von den Genen ab und zwar den Genen beider Elternteile. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus Dänemark.
Der Einfluss der elterlichen Gene
Die Forscher arbeiteten mit 846 männlichen und 672 weiblichen Kindern sowie deren Eltern zusammen. Es wurde das Alter erfasst, in denen die ersten Zeichen der Geschlechtsreife eintraten. Befragte man dann die Eltern, wann bei ihnen das entsprechende Merkmal auftrat, waren sie im gleichen Alter wie ihr Kind gewesen.
Dabei wirkten offenbar väterliche Gene nicht nur auf die Söhne, sondern auch auf die Töchter und umgekehrt bei Müttern auf Töchter und Söhne. Das wurde deutlich bei Merkmalen wie der Schambehaarung, die bei beiden Geschlechtern mit Beginn der Pubertät auftritt.
Äußere Einflüsse auf die biologische Uhr
Die Forscher stellten jedoch auch einen Unterschied fest. Demnach reagieren Mädchen etwas stärker auf Umwelteinflüsse als Jungen. Während bei den reifenden Jungen die Gene offensichtlich das Hauptmerkmal für die biologische Uhr sind, reagieren die reifenden Mädchen auch auf subtile Signale der Umwelt.
Dies wurde beim Wachstum der Brüste deutlich. Die Brustentwicklung war nicht immer mit der mütterlichen Entwicklung vergleichbar. Dies passt zu Studien, bei denen ebenfalls der Umwelteinfluss auf pubertierende Mädchen deutlich wurde. Es ist zum Beispiel nachweisbar, dass sich in Industrienationen das Alter für den Pubertätsbeginn bei Mädchen in jüngere Jahre verschoben hat. Denkbar sind Einflüsse von Chemikalien in
- Nahrungsmitteln
- und Plastikprodukten,
die wie weibliche Hormone wirken und die biologische Uhr damit vorstellen.
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