Bei Multiple Sklerose das Greifen durch sanfte Berührungen erleichtern

MS Patienten fällt es bei Berührungen des Handgelenks leichter, nach Dingen zu greifen

Von Viola Reinhardt
23. Oktober 2009

Menschen mit einer neurologischen Erkrankung, wie sie beispielsweise die Multiple Sklerose ist, können durch sanfte Berührungen unter anderem das Greifen oder Anheben von Gegenständen erleichtern. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler der University of Illinois in Chicago, die eine Studie mit gesunden und MS-erkrankten Probanden durchführten.

Während des Tests mussten beide Probandengruppen unter anderem Gegenstände greifen, anheben oder auch in Form eines Trinkgefäßes diese an den Mund führen.

Dabei stellte sich anfänglich heraus, dass all diese Bewegungen und Aktionen bei den MS-Patienten deutlich länger dauerten und ihnen insgesamt auch verschiedene Bewegungsabläufe schwerer fielen als es bei den gesunden Probanden der Fall war.

Mitteilung an das Gehirn durch Berührung

Allerdings: Nachdem die Forscher den Erkrankten gesagt hatten, dass sie mit einer Hand das Handgelenk sanft berühren sollten, mit der sie das Greifen oder Anheben absolvierten, stellte sich dabei erstaunlicherweise heraus, dass nach der Berührung die Betroffenen weniger Schwierigkeiten hatten.

Die Wissenschaftler vermuten nun, dass dem Gehirn durch die Berührung eine Mitteilung gemacht wird, dass gleich etwas passiert und der entstehende Reiz dann zu einer Verstärkung des Vorhabens und dessen Ausführung wird. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse, sollen nun verbesserte Trainingsmethoden entwickelt werden, die unter anderem nicht nur Patienten mit MS helfen sollen, sondern auch Patienten mit Parkinson oder Schlaganfallpatienten.