Bei Patienten unter 60 wird Alzheimer oft nicht erkannt
Junge Menschen leiden durch falsche Deutung der Symptome oft unerkannt an Alzheimer
Dr. Alberto Lladó ist Pathologe im spanischen Barcelona. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Neurology" berichtet er über seine Untersuchung von 40 Menschen, bei denen post mortem Alzheimer diagnostiziert wurde.
Im Schnitt erkrankten die Patienten im Alter von 55 Jahren an Alzheimer. Damit gehören sie zu den jüngeren Alzheimerpatienten. Man spricht in diesem Fall von einer "early-onset Alzheimer Disease" (EOAD).
Untypische Symptome führen zu schwieriger Diagnose
Die Untersuchten haben im Schnitt 11 Jahre mit der Krankheit gelebt und die Krankheit wurde durchschnittlich nach drei Jahren erkannt. Allerdings ist die EOAD-Diagnose schwierig, weil sich Alzheimer in jungen Jahren oft mit untypischen Symptomen bemerkbar macht. Ein typisches Symptom ist die Störung des episodischen Gedächtnisses.
Bei 25 der 40 untersuchten Personen (63 Prozent) trat diese Störung auf. Deshalb wurde auch bei allen, bis auf einen, korrekt Morbus Alzheimer diagnostiziert. Die übrigen 15 Patienten zeigten jedoch untypische Symptome, wie zum Beispiel:
- Apathie
- Aphasie
- Apraxie
- Verhaltensstörungen
- Impulsivität und
- Störungen des räumlichen Sehens.
Daher wurde auch nur bei der Hälfte dieser 15 Alzheimer wirklich erkannt.