Bei Unfällen werden oftmals den Opfern zu wenig Schmerzmittel gegeben
Weibliche Notärzte injizieren ihren Patienten häufiger Schmerzmittel, als ihre männlichen Kollegen
Bei einem Unfall erhalten die betroffenen Opfer von den Notärzten zu wenig oder auch teilweise überhaupt keine Schmerzmittel. Besonders junge männliche Notfallärzte sind dabei betroffen, wie eine Untersuchung der Universitätsklinik in Lausanne ergab.
Untersuchung zur Schmerzmittelvergabe
Bei der Untersuchung wurde alle Unfälle bei über 16-jährigen Patienten aus den vergangenen Jahren zwischen 1997 und 2006 einbezogen, wobei es sich um Einsätze eines Rettungshubschraubers ging. Dabei waren auch die Patienten bei Bewusstsein und konnten auch ihre Schmerzen definieren.
Laut der Auswertungen haben die Notfallärzte in der Notfallambulanz gearbeitet oder auch ein dementsprechendes Seminar besucht. Im Normalfall erhalten die Unfallopfer als Schmerzmittel Fentanyl, so dass auch das Schmerzempfinden sinkt. In einigen Fällen werden als Verstärkung auch andere Mittel benutzt, beispielsweise Benzodiazepine oder Ketamin.
Geringe Dosierung und Verzicht
Bei den 1202 Notfallpatienten klagten 43 Prozent über zu wenig Schmerzmittel, und 127 Patienten hatten überhaupt keine bekommen. Besonders schwer Verletzte mit starken Schmerzen wurden mit einer zu geringen Dosis versorgt. Aber es zeigte sich auch ein Unterschied zwischen den weiblichen und männlichen Notfallärzten, denn die Frauen gaben ihren Opfern mehr Schmerzmittel als ihre männlichen Kollegen.
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