Beifang gefährdet das Ökosystem der Meere

Von Max Staender
18. März 2014

Albatrosse schnappen nach Fisch-Ködern, Delfine und Schildkröten verheddern sich in den Netzen: Einer aktuellen Studie von Forschern der San Diego State University in Kalifornien zufolge soll der so genannte Beifang das Ökosystem der Ozeane nachhaltig gefährden.

An der US-Atlantikküste sowie im Mittelmeer sterben demnach besonders viele Schildkröten an den Fischerhaken, während im südlichen Indischen Ozean sowie in der Bering-See vor allem Seevögel als Beifang in den Netzen landen.

Besonders gefährlich für Wale und Delfine wird es im östlichen Pazifik sowie der südamerikanischen Atlantikküste. Grundsätzlich gefährdet die Tiere vor allem die Treibnetzfischerei mit ihren kilometerlangen ausgelegten Netzen, welche in den USA sowie der Europäischen Union verboten ist.

Bei der Langleinenfischerei gibt es hingegen wesentlich weniger Beifang, wo an einer langen Leine viele Köder-Schnüre befestigt werden. Bei der Schleppnetzfischerei, bei der die Netze von Schiffen durch die Tiefsee gezogen werden, waren die Auswirkungen am geringsten.

Möglichkeiten und Beifang zu vermeiden

Laut den Wissenschaftlern lassen sich die Beifang-Raten jedoch auch leicht verringern, indem man beispielsweise Fluchtöffnungen in die Netze einbaut, welche nur von großen Tieren geöffnet werden können.

Zudem eignen sich Sprenkleranlagen an den Fischerbooten dafür, um Albatrosse vom Schnappen nach Ködern an den Langleinen abzuhalten. Derartige Maßnahmen werden jedoch von den wenigsten Ländern vorgeschrieben, sodass es bezüglich des Themas Beifang nicht an Lösungen, sondern an einer effektiven Implementierung mangelt.