Beim Bergsteigen klettert auch der Blutdruck in die Höhe - manche Medikamente helfen

Von Dörte Rösler
1. September 2014

Ein Aufenthalt in der Höhe bedeutet für den Organismus Stress. Je höher ein Bergsteiger klettert, desto schneller muss er atmen. Puls und Blutdruck steigen an. Während Ruhepuls und Atemfrequenz sich nach einigen Tagen wieder normalisieren, bleibt der Blutdruck erhöht. Italienische Kardiologen haben nun getestet, wie Kletterer entgegenwirken können.

Ursachen für Blutdruckanstieg

Ab 2.500 Metern Höhe ist der Luftdruck so niedrig, dass der Körper sich anpassen muss. Damit das Gehirn weiterhin mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, beschleunigt das vegetative Nervensystem den Herzschlag und die Atmung.

Der diastolische Blutdruckwert liegt im Mittel um 10 mmHg höher, der systolische Wert steigt um 14 mmHg an. Auch nachts, wenn die Werte in der Regel um zehn bis zwanzig Prozent sinken, blieb der Blutdruck hoch.

Blutdrucksenker im Kampf gegen die Höhenmeter

Wer bereits unter hohem Blutdruck leidet, sollte beim Wandern oder Bergsteigen in Höhenlagen deshalb besonders aufpassen und effektive Blutdrucksenker dabei haben. Ein Wirkstoff, der auch in 3.400 Metern Höhe noch wirkt, ist Telmisartan.

Italienische Forscher haben den Angiotensin-II-Rezeptorblocker während einer Mount-Everest-Besteigung getestet und bescheinigen ihm eine positive Wirkung. Bei extremen Höhen ab 5.400 Metern reagiert der Körper allerdings nicht mehr auf das Medikament. Ein Aufstieg bis zum Gipfel kann für Herzpatienten deshalb lebensgefährlich werden.