Nicht nur Männer denken räumlich

Bildungsgrad und soziales Umfeld verantwortlich für räumliches Denken

Von Andreas Krämer
15. September 2011

Nach Untersuchungen von Wissenschaftlern der University of California ist räumliches Denken nicht unbedingt eine Männerdomäne. Der Bildungsgrad und das gesellschaftliche Umfeld würden sich stattdessen entscheidend darauf auswirken, wie räumlich jemand denken kann.

Im Rahmen der Studie sind rund 1300 Mitglieder von zwei nordindischen Volksstämmen untersucht worden, die eine enge Verwandtschaft der Genen aufwiesen. Sie unterschieden sich jedoch in den Gesellschaftsformen.

Geschlecht für räumliches Denken unerheblich

Beim Karbi-Stamm geben die Männer den Ton an, im Khasi-Stamm hingegen sind die Frauen das starke Geschlecht. Die Probanden mussten ein einfaches Puzzle zusammensetzen. Die Männer des Karbi-Stammes benötigten 42 Sekunden, die Frauen 57 Sekunden.

Beim Khasi-Stamm war das Ergebnis fast gleich. Im Gesamtergebnis gewann der Khasi-Stamm gegenüber dem Karbi-Stamm. Von zentraler Bedeutung bezogen auf das Forschungsergebnis ist der Fakt, dass die Männer der Karbi in Genuss eines Bildungsprogramms kommen welches 3,5 Jahre länger als bei den Frauen dauert.

Der Khasi-Volksstamm macht hingegen keinen Unterschied bei der Bildung zwischen Männern und Frauen. Die Genetik oder das Geschlecht spielen keine Rolle sondern der Bildungsgrad und das soziale Umfeld.