Bessere Überwachung der Lungenfunktion auf der Intensivstation
Computertomographen und Elektrodengurt ermöglichen eine genaue zeitliche und räumliche Überwachung
Bei der Behandlung auf der Intensivstation ist eine künstliche Beatmung der Patienten häufig unumgänglich. Allerdings kann dies bei einer falschen Dosierung der Atemluft zu einer weiteren Schädigung der Lunge führen.
Forscher der MedUni Wien und der TU Wien arbeiten daher zur Zeit an einem neuen Ansatz um die Lungenfunktion in den Intensivmedizin besser zu überwachen und die künstliche Beatmung besser auf jeden Patienten individuell einzustellen.
Zeitliche und räumliche Überwachung
Dazu werden Elektroden mit einem Gurt eingesetzt, die den Wechselstromwiderstand des Körpers messen können. Dieser ändert sich je nachdem ob die Lungen gerade mit Luft gefüllt sind oder nicht.
In Kombination mit der Computertomographie, die räumlich hochauflösende Bilder erzeugt, können Mediziner so in Zukunft eine zeitliche und räumliche Überwachung der Lungenfunktion erreichen. Dadurch soll es möglich werden, Beatmungsgeräte individueller auf einzelne Patienten einzustellen.
Zukunftsvision
Bis diese Methode im Krankenhausalltag eingesetzt werden kann, dürften jedoch noch einige Jahre vergehen. In den kommenden drei Jahren wollen die Forscher erst einmal ergründen, wie sie die Daten des Computertomographen und des Elektrodengurtes zusammenführen können um sie gemeinsam auszuwerten.
Passend zum Thema
- Aus Utopie wird Wirklichkeit: Patienten können mit Flüssigkeitsbeatmung gerettet werden
- Weniger ist mehr: geringer Druck bei der Beatmung während der Narkose ist besser
- Richtige Beatmung während der Narkose: Studie bringt neue Erkenntnis
- Höhere Überlebenschance durch richtige Beatmung - nicht-invasive Methode bringt viele Vorteile
- Neues Gerät für bessere Kontrolle bei künstlicher Beatmung entwickelt
Quelle
- http://derstandard.at/2000012102519/Neuer-Ansatz-zur-Ueberwachung-der-Lungenfunktion Abgerufen am 27. Februar 2015