Bestrahlung bei Prostatakrebs: Die gezielte hohe Dosierung verlängert das Leben nicht
Patienten mit Krebs erhalten oft im Zuge ihrer Therapie eine Bestrahlung. Der Fachbegriff dafür lautet Radiotherapie und basiert auf der Anwendung von ionisierender Strahlung. Sie kann den Krebs zumindest teilweise zerstören und auch sein Wachstum hemmen. Je besser die Technik wird, umso gezielter können die Strahlen genau das Areal erreichen, das es zu therapieren gilt.
Für den Patienten hat das einen klaren Vorteil: Da weniger umliegendes Gewebe bei der Bestrahlung getroffen wird, kann die eigentliche Strahlendosis erhöht werden. Die Gefahr für das gesunde Gewebe ist geringer und daher ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis besser.
Dosis-Eskalierung bei Prostatakrebs
Diese sogenannte Dosis-Eskalierung wird auch bei Männern mit Prostatakrebs angewandt. Einer aktuellen Studie zufolge verbesserte sich durch die höhere Dosis auch der Verlauf der Krankheit. Dennoch wurde die durchschnittliche Überlebensrate nicht erhöht.
An der Studie hatten 843 Männer teilgenommen. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt die konventionelle Radiotherapie. Diese schreibt eine Gesamtdosis von 64 Gray vor. Dafür erhielten die Patienten insgesamt 32 Einzelsitzungen. In der zweiten Gruppe kam die Dosis-Eskalierung mit 74 Gray zur Anwendung und dies bei 37 Sitzungen.
Hohe Dosierung ist sicher, steigert jedoch nicht die Überlebensrate
Die hohe Dosierung stellte sich als sicher heraus, so wie die Forscher es auch erwartet hatten. Ein gefährlicher Anstieg des PSA-Wertes trat in den folgenden zehn Jahren nach der Therapie nur in 43 Prozent der Fälle auf. In der Kontrollgruppe lag man bei 55 Prozent, was ein klarer Langzeitvorteil der Dosis-Eskalierung ist.
Eine leichter Anstieg der bekannten Nebenwirkungen einer Bestrahlung von Prostatakrebs waren allerdings auch messbar. So kam es in fünf Jahren nach der Radiotherapie in der ersten Gruppe nur in 24 Prozent der Fälle zu Darmproblemen, in Gruppe 2 mit der hohen Dosis aber schon in 33 Prozent der Fälle. Die Überlebensrate lag in beiden Gruppen bei neun Jahren.
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