Bewegung statt Büffeln am Schreibtisch erleichtert das Lernen von Vokabeln

Passende Gesten führen dazu, dass Begriffe besser behalten werden können

Von Nicole Freialdenhoven
10. Februar 2015

Für viele Schüler gibt es nichts Schlimmeres als das sture Vokabelpauken um das beim Lernen von Fremdsprachen kein Weg herum führt. Forscher des Max-Planck-Institutes in Leipzig haben nun festgestellt, dass das Büffeln am Schreibtisch auch nicht wirklich zielführend ist. Viel effektiver sei es, wenn beim Lernen von Vokabeln alle Sinne angesprochen werden. So sollten zu jedem neuen Wort passende Bilder betrachtet und passende Bewegungen ausgeführt werden.

Gesten und Bilder erleichtern das Merken von Vokabeln

Für ihre Studie entwickelten die Forscher zunächst eine eigene Kunstsprache, damit sie sicher gehen konnten, dass ihre Probanden die zu lernenden Vokabeln noch nicht kannten.

Anschließend mussten sich die Studienteilnehmer neue Worte auf verschiedene Weise einprägen, zum Beispiel durch das Betrachten eines Bildes oder einer Geste, die zum Wort passte und anschließend indem sie das Wort selbst durch eine Geste ausdrückten oder als Bild in die Luft malten. Dabei erkannten die Forscher, dass die Begriffe am besten behalten wurden, wenn sie durch Gesten ausgedrückt oder Bilder angeschaut wurden.

Gesten aktivieren Gehirnregionen des Bewegungssystems

Das einfache Zuhören oder Betrachten von Gesten war dagegen weniger erfolgreich. Dies lag nach Beobachtungen der Wissenschaftler danach, dass die Hirnregionen unterschiedlich beansprucht wurden: Wenn ein neuer Begriff mit Hilfe von Gesten erlernt wurde, trat auch die Gehirnregion des Bewegungssystems in Aktion. Dadurch wurden die Vokabeln besser und effektiver gelernt.