Wer mehrere Sprachen spricht, kann den Beginn von Alzheimer hinauszögern

Alzeimer: bei mehrsprachigen Patienten treten Symptome im Durchschnitt fünf Jahre später auf

Von Melanie Ruch
23. November 2010

Mehrsprachigkeit stellt zwar keine Möglichkeit dar, vollkommen von einer Altersdemenz verschont zu bleiben, sie kann den Beginn von Alzheimer jedoch um mehrere Jahre hinauszögern, wie kanadische Forscher am Baycrest Rotman Research Institute in einer Studie feststellten.

Sie untersuchten insgesamt 211 Patienten, die mit einer Alzheimerdiagnose ins Krankenhaus eingeliefert wurden und verglichen deren Lebensumstände, darunter auch deren Sprachfähigkeit. Sie teilten die Patienten in zwei Gruppen ein. Die eine waren nur einer Sprache mächtig, die anderen konnten mindestens zwei Sprachen sprechen.

Alzheimersymptome durchschnittlich fünf Jahre später

Die Forscher stellten fest, dass bei den mehrsprachigen Patienten die typischen Alzheimersymptome wie Verwirrtheit oder Gedächtnisverlust im Durchschnitt fünf Jahre später auftraten als bei den Patienten der einsprachigen Gruppe. Zudem stellten sie fest, dass auch die Diagnose Alzheimer bei den mehrsprachigen Patienten im Durchschnitt 4,3 Jahre später gestellt wird.

Mit Hilfe dieser umfangreichen Studie konnte nun endgültig bewiesen werden, dass es zwar keine Heilungsmöglichkeit für Demenz gibt, dass man dieser Krankheit jedoch vorbeugen kann, indem man sein Gehirn trainiert.