Bewegung tut gut: Zusammenspiel von Muskeln und Nerven erforscht

Von Nicole Freialdenhoven
8. April 2014

Wer regelmäßig Ausdauersportarten wie Joggen oder Schwimmen betreibt, tut nicht nur den Muskeln etwas Gutes, sondern auch seinem Nervenkostüm: Dies erkannten Forscher der Universität Basel, die seit Jahren die Wirkung des Trainings auf die Muskulatur erforschen und nun feststellten, dass auch die synaptischen Nervenverbindungen beeinflusst werden.

Ursächlich ist dabei das Protein PGC1α, das auf natürliche Weise im Körper vorkommt. Bei inaktiven Muskeln liegt dieses Protein nur in geringfügiger Menge vor, doch wenn der Muskel regelmäßig beansprucht wird, steigert sich seine Konzentration.

Künstliche Erhöhung des PGC1α-Spiegels bei Krankheiten

Ein hoher PGC1α-Spiegel stärkt jedoch nicht nur die Muskulatur selbst, sondern auch die jeweils vorgeschaltete Nervenverbindung zum Muskel. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnis dazu beitragen kann, bestimmte Krankheiten in Zukunft besser therapieren zu können.

So sind Patienten, die an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) oder an Muskelschwund leiden, nicht mehr in der Lage, den Muskel aus eigener Kraft zu bewegen. Eine künstliche Erhöhung des PGC1α-Spiegels könnte jedoch die Nervenverbindung zum Muskel wieder soweit stärken, dass die Betroffenen aus eigener Kraft wieder Sport treiben können.