Bewegungsmangel bei Kindern zieht schlechte Noten im Jugendalter nach sich

Auf der ganzen Welt hat nur eines von drei Kindern wirklich ausreichend gesunde Bewegung

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2013

Übergewicht wird in den Industrieländern immer mehr ein Problem, das bereits die Jüngsten betrifft. Schuld ist neben einer unverantwortlichen Ernährung ein allgemeiner Bewegungsmangel. Kindern verbringen immer weniger Zeit im Freien, denn statt dem Spielplatz stehen Computer- und Konsolenspiele auf dem ersten Platz. Dies hat nicht nur Folgen für die körperliche Gesundheit, sondern schlägt sich offenbar auch auf die geistige Leistung nieder.

Übergewicht durch motorische Unterforderung

Eine Studie aus Finnland hat ergeben, dass motorisch unterforderte Kinder sehr oft an Übergewicht erkranken und später durch besonders schlechte Noten in der Schule auffallen. Die Forscher arbeiteten mit den Daten von Menschen, die 1985 und 1986 auf die Welt gekommen waren. Insgesamt nahm man 8.061 Personen in die Studie auf.

Tests wie das Werfen und Fangen von Bällen oder Hinfallen beim Rennen sollten die motorische Fähigkeit einschätzen. Die Eltern füllten hierzu einen Fragebogen aus. Wer dabei als kleines Kind schlecht war, hatte später als 16-Jähriger schlechtere Noten, wie die Befragung der Teenager am Ende ergab. Dabei war auffallend, dass vor allen Dingen die männlichen Probanden Probleme hatten. Sie hatten als kleine Kinder öfter motorische Probleme und entsprechend später auch öfter die schlechteren Schulleistungen.

Bewegung im Kindesalter

Die Studie unterstreicht damit ältere Ergebnisse, in denen schon einmal gezeigt wurde, dass gesunde Bewegung im Kindesalter mit der späteren akademischen Laufbahn eines Menschen korreliert. Unsportliche Kinder schlagen dagegen seltener einen höheren Bildungsweg ein.

Allgemein geht man davon aus, dass auf der ganzen Welt nur eines von drei Kindern wirklich ausreichend Bewegung hat. Ein Trend, der Kinderärzten schon länger ein Dorn im Auge ist.