Bienen scheuen wie Menschen schwere Entscheidungen

Von Frank Sprengel
14. November 2013

Um auch ohne ausreichende Informationen schwierige Entscheidungen treffen zu können, braucht es kognitive Fähigkeiten. Menschen haben diese Fähigkeiten. Aber auch bei Delfinen, Primaten, Ratten und Hunden konnte beobachtet werden, dass sie sich ebenso wie der Mensch dem Ausmaß ihrer Unsicherheit bei der Entscheidungsfindung bewusst zu sein scheinen und ihre Lösungsstrategien vermeintlich dementsprechend anzupassen versuchen.

Wie Forscher aus Australien in den "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) behaupten, scheinen darüber hinaus sogar Insekten kognitive Fähigkeiten zu haben. Zu diesem Schluss seien die Forscher durch eine hochkomplexe Testreihe an Honigbienen (Apis mellifera) gekommen. Besagte Bienen seien vorab darauf trainiert worden, eine spezielle Apparatur anzufliegen. Diese Testapparatur habe über zwei Kammern verfügt, die mit einer "Belohnung" in Form von süßer Zuckerlösung und einer "Bestrafung" in Form von bitter schmeckendem Chinin versehen wurden.

Im Verlauf der Testreihe hätten die Forscher es den Bienen zunehmend erschwert, die süße Belohnung von der bitteren Strafe zu unterscheiden. Mit Zunahme der Schwierigkeiten hätte die Zahl der Bienen, die einfach von ihrer Aufgabe absahen, zugenommen. Insgesamt sei die Zahl der Bienen, die ihre Aufgabe abbrachen, aber relativ gering gewesen. Warum das so war, sei unklar, zumal neben den rein kognitiven Fähigkeiten auch andere Faktoren zu den Verhaltensunterschieden geführt haben könnten.