Bienen und Pflanzen ergänzen einander schon seit 123 Millionen Jahre

Die Interaktion zwischen Bienen und Blütenpflanzen ist ein Musterbeispiel für die Koevolution

Von Ingrid Neufeld
1. Februar 2013

Schon lange versuchen Evolutionstheoretiker den Zusammenhang zwischen Evolution der Bienenarten und Blütenpflanzen belegen. Doch bisher hatten sie das Problem, dass die Herkunft der heutigen Bienen in den Jahrmillionen der Entwicklung nicht belegt werden konnte. Es fehlen einfach Fossilfunde.

Musterbeispiel für die Koevolution

Deshalb sammelten die US-Wissenschaftler Sophie Cardinal und Bryan Danforth von der Cornell University in Ithaca molekulargenetische Daten von 152 unterschiedlichen Bienenarten. Dann wurde die Mutationsrate bestimmter Gene analysiert und die Forscher stellten fest, dass sich die Bienen vor ungefähr 123 Millionen Jahren entwickelten.

Zur selben Zeit entfalteten sich Blütenpflanzen zu einer enormen Artenvielfalt. In 125 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten sind noch heute Mikrofossilien ihres Blütenstaubs zu finden. Die Interaktion zwischen Bienen und Blütenpflanzen ist ein Musterbeispiel für die sogenannte Koevolution, meinen die Wissenschaftler.

Quid pro Quo

Bis zu 94 Prozent aller Bedecktsamer erhalten ihre Bestäubung von Tieren, insbesondere von Bienen. Dafür spenden die Pflanzen den Tieren Nahrung. Dadurch entstanden mit der Zeit immer besser aufeinander abgestimmte Kombinationen von Bienen- und Pflanzensorten.

Quelle