Bienen verlieren durch den Einsatz von Pestiziden ihre Orientierung

Sogenannte Neonicotinoide, wie zum Beispiel Thiacloprid, gelten im Kampf gegen Drahtwürmer, Kartoffelkäfer und Blattläuse als welche der effektivsten Pflanzenschutzmittel überhaupt.

Schädigung des Nervensystems von Insekten druch Pflanzenschutzmittel

Wie Wissenschaftler der FU Berlin laut einem Bericht im Online-Fachmagazin "PLOS ONE" anhand eines diesbezüglichen Experiments nachgewiesen haben wollen, würden diese Neonicotinoide sowie diverse andere Pflanzenschutzmittel, wie etwa Clothianidin und Imidacloprid, jedoch das Nervensystem von bestäubenden Insekten, zu denen beispielsweise Honigbienen, wild lebenden Bienen und Hummeln gehören, angreifen, wodurch die Tiere wiederum ihr Orientierungsvermögen verlören.

Längere und gestörte Orientierung durch Insektizideinsatz

Für besagtes Experiment sei zunächst eine Gruppe von Bienen darauf trainiert worden, vom Bienenstock aus eine 400 Meter entfernte Futterstelle direkt anzusteuern und danach wieder auf kürzestem Weg zurückzufliegen. Im weiteren Experimentverlauf hätten die Forscher Bienen auf deren Rückflug abgefangen, um sie an anderer Stelle wieder freizulassen.

Wie sich dabei gezeigt habe, hätten die Bienen dank einer Art inneren Landkarte auch von der versetzten Stelle aus nach kurzer Orientierungsphase wieder zu ihrem Stock zurückgefunden. Im darauf folgenden Schritt seien die Bienen an der Futterstelle jedoch geringen Pestizidmengen ausgesetzt worden, was zur Folge gehabt habe, dass weit weniger Tiere den Rückweg zum Bienenstock gefunden hätten. Zudem seien jene Bienen, die zurückgefunden hätten, zumeist Umwege geflogen.

Weitere Untersuchungen stehen an

Demzufolge sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Allgemeinen und Neonicotinoiden im Besonderen überaus kritisch zu sehen. Da das Experiment der Berliner Forscher aber nur Aufschluss über die negativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmittel auf einzelne Bienen gegeben habe, müsse nun noch untersucht werden, inwiefern auch ganze Bienenvölker davon betroffen sind.