Biolandwirtschaft reduziert Zahl der Blattläuse

Durch Vielfalt der Pflanzen und weniger Insektizide existieren auf Öko-Flächen weniger Blattläuse

Von Ralph Bauer
21. Mai 2011

Blattläuse mögen offenbar keine ökologische Landwirtschaft. Nach einer Untersuchung der Universität Würzburg fanden sich auf Bio-Äckern fünfmal weniger der Schädlinge als in der konventionellen Landwirtschaft. Bei der Studie verglichen die Forscher 15 Öko- mit 15 konventionellen Flächen, auf denen Triticale - eine Mischung aus Weizen und Roggen - angebaut wurde.

Als Begründung wird die größere biologische Vielfalt auf Bioflächen genannt und damit auch eine dreifach höhere Menge an natürlichen Feinden der Blattläuse. Bei den konventionellen Flächen untersuchten die Biologen anschließend auch noch, wie sich das Giftspritzen auf die Zahl der Läuse auswirkt.

Vermehrung der Blattläuse durch Insektizide

Überraschendes Ergebnis: Kurzfristig verringert sich zwar die Zahl, langfristig steigt sie aber. Nach vier Wochen fanden sich auf den mit Insektiziden behandelten Flächen deutlich mehr Blattläuse als auf den nicht gespritzten.

Für dieses Phänomen haben die Wissenschaftler zwei Erklärungen. Zum einen könnten die Insektizide neben den Läusen auch deren natürliche Feinde vernichten, zum anderen das Absterben der Schädlinge diese dazu verleiten, sich ein anderes Feld zu suchen, wo noch genug Blattläuse als Nahrung vorhanden sind. Beides führt jedenfalls zu einer ungestörten Vermehrung der kleinen Plagegeister.