Blasenprobleme, Nierensteine und mehr: Der Urologe ist für beide Geschlechter da

Von Nicole Freialdenhoven
14. Oktober 2013

Vielfach hält sich die Meinung, dass der Urologe vor allem für Männerleiden zuständig ist, während Frauen den Gynäkologen aufsuchen. Dies entspricht jedoch nicht der Realität: Zwar ist der Gynäkologe tatsächlich auf Frauenleiden spezialisiert, doch zum Urologen gehen beide Geschlechter: Er ist nicht nur für typische Männerleiden wie Prostataprobleme oder Erektionsstörungen zuständig, sondern auch für Frauenleiden wie Blasenentzündungen oder Inkontinenz.

Dass Frauen wesentlich häufiger an Blasenentzündungen leiden als Männer, liegt an der kürzeren Harnröhre, durch die Krankheitskeime viel schneller in die Blase gelangen können. Inkontinenz beruht dagegen häufig auf einem durch Schwangerschaften stark belasteten Beckenboden, der jedoch mit Hilfe von gezieltem Beckenbodentraining wieder gestärkt werden kann.

Während es kein Problem mehr ist, weibliche Gynäkologinnen zu finden, ist die Urologie nach wie vor eine Männerdomäne. Hier ist dann Fingerspitzengefühl gefragt, wenn Frauen mit ihren Problemen zum ersten Mal in die Praxis kommen.

Vielfach kann aber auch die Gynäkologin helfen, wenn sie im Fachbereich Urogynäkologie ausgebildet wurde und sich mit Problemen wie Inkontinenz, Beckenbodensenkungen oder auch Geschlechtskrankheiten gut auskennt.

Trotzdem steigt die Zahl der Frauen beim Urologen: Etwa ein Drittel der Patienten in den Praxen sind heute weiblich.