Blinddarmoperation - die minimalinvasive Technik birgt Infektionsrisiko

Minimalinvasive Operationen versprechen schnellere Heilung, doch Infektionsrisiko ist höher

Von Cornelia Scherpe
16. Dezember 2010

Spricht der behandelnde Arzt von einer minimalinvasiven Operation, so geht es um eine OP, bei der die Öffnung des Körpers so gering wie möglich gehalten wird. Statt großer OP-Schnitte nutzten die Chirurgen sehr kleine Schnitte, durch die sie die nötigen Instrumente in den Körper einführen. Diese Methode soll schonender sein, als eine "offene OP". Dies stimmt allerdings nicht unbedingt.

Viele beachten nicht, dass bei einer solchen minimalinvasiven Operation eine besonders hohes Infektionsrisiko bestehen kann. Es gibt eine Gruppe von Menschen, denen man von dieser Technik dringen abraten sollte.

Bestimmte Gruppe für minimalinvasive Operationen nicht geeignet

Eine Studie betrachtete hierzu die Daten von 40.000 Menschen, die vor einigen Jahren eine Operation am Blinddarm hatten. Die Daten zeigten, dass es eine Gruppe von Patienten gab, für die der kleinere Eingriff die falsche Wahl war.

Das erhöhte Risiko auf eine Infektion zeigte sich durch eine unnatürlich hohe Zahl von weißen Blutkörpern. Die Risikogruppe hatte eine Infektionswahrscheinlichkeit von 12,3 Prozent bei der schonenden Variante, während eine offene Operation nur ein Risiko von 8,9 Prozent für sie barg.

Die übrigen Patienten hatten dasselbe Risiko, egal für welche OP-Technik sie sich entschieden hatten. Allgemein sagt man, dass Männer stärker gefährdet sind, als Frauen und auch Nikotinkonsum und Diabetes eine Gefahr darstellen.