Blutdruck ist zum Teil von Schilddrüsenhormonen abhängig
Neuen Erkenntnisse bestätigen, dass es sehr wichtig ist, regelmäßig die Schilddrüsenwerte zu prüfen
Die Schilddrüse ist für die Gesundheit sehr wichtig. Die kleine Drüse im Hals produziert Hormone, die der Körper für seinen alltäglichen Stoffwechsel benötigt. Daher kann eine Überfunktion oder auch eine Unterfunktion weitreichende Folgen haben.
Homonelle Wirkung auf Nervenzellen im Hypothalamus
Aus der Praxiserfahrung war den Medizinern bereits bekannt, dass die Hormone aus der Schilddrüse offenbar den Kreislauf beeinflussen, denn wer zu viele oder zu wenige davon im Blut hat, bekommt oft Herzkrankheiten und/oder Gefäßleiden. Wie genau die Schilddrüse darauf wirkt, war allerdings noch nicht ganz klar. Dies hat sich nun geändert.
Schwedische Forscher fanden heraus, dass die Hormone direkt auf Nervenzellen im Gehirn wirken. Angesprochen werden eine Gruppe von Nervenzellen im Hypothalamus und diese haben Studien zufolge den Auftrag, über den Blutdruck des Organismus zu wachen. So konnte zum ersten Mal bewiesen werden, wo genau die Wechselwirkung stattfindet.
Möglich war das dank den Experimenten mit Labortieren. Bei ihnen erforschte man die Reaktion des vegetativen Nervensystems im Normalzustand, bei einer Schilddrüsenüberfunktion und bei einer Unterfunktion. Die direkte Reaktion dieser Neuronengruppe fiel den Forschern schlussendlich ins Auge.
Jede dieser Nervenzellen besitzen Andockstellen für eines der Schilddrüsenhormone. Als man bei den Mäusen einen Virus in Spiel brachte, der die Zellen ausschaltete, stieg wie zu erwarten war der Druck in den Gefäßen.
Stetige Kontrolle der Schilddrüse notwendig
Diese neuen Erkenntnisse bestätigen, dass es sehr wichtig ist, dass alle Menschen mit einer Schilddrüsenstörung in Behandlung sind und wenn nötig, mit entsprechenden Medikamenten versorgt werden. Auch Schwangere sollte ihre Schilddrüse während der neun Monate immer wieder kontrollieren lassen, da gerade Schwangerschaften die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht bringen können.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52913/Schilddruesenhormonabhaengige-Neuronen-beeinflussen-Blutdruck Abgerufen am 11. Januar 2013