Border-Collie "Chaser" kennt mehr als 1.000 Namen

Hunde können lernen, zahlreiche Objekte durch deren Namen voneinander zu unterscheiden

Von Jana Treber
12. Januar 2011

Viele Hundebesitzer sagen von ihrem Hund, er sei schlau. Doch ist er das tatsächlich? Forscher aus South Carolina gingen dieser Frage nach. Border-Collie "Chaser" half ihnen dabei.

John Pilley und Alliston Reid, zwei Wissenschaftler aus den USA, arbeiteten mehr als drei Jahre mit der Border-Collie-Hündin. Sie kann mehr als 1.000 Gegenstände am Namen erkennen und bringt sie auch auf Kommando. Tests ergaben, dass Chaser die Namen der Dinge als Wörter erkenne und nicht als Kommandos.

Nach dreijähriger Testreihe haben die Forscher die Tests mit der Hündin beendet. Das lag nicht etwa daran, dass Chaser keine Lust zum Lernen mehr hatte, sondern die Forscher hatten schlichtweg selbst zu wenig Zeit. Am Schluss konnte die Hündin lt. der Forscher vom Wofford College aus Spartanburgh/South Carolina 1.022 Dinge unterscheiden.

Auch die Kombination mit ungleichen Kommandos war erfolgreich

Da es unklar war, ob die Hündin eventuell die Namen der Gegenstände als Kommandos erkennt und die Objekte damit austauschbar wären, haben die Forscher ein Experiment gestartet. Die Namen der Gegenstände wurden mit ungleichen Kommandos kombiniert. Und wie reagierte Chaser? Die Hündin hat die Befehle korrekt ausgeführt und brachte das dazu geforderte Objekt.

Nun gingen die Wissenschaftler einen Schritt weiter. Chaser sollte auch übergeordnete Begriffe verstehen lernen. Und auch das schaffte die Border-Collie-Hündin mit Bravour. Sie kann beispielsweise nicht nur den Oberbegriff "Spielsachen" zuordnen, sondern kennt auch untergeordnete Begriffe wie "Frisbee" oder "Ball". So kann sie bis zu drei unterschiedliche Begriffe den einzelnen Objekten zuordnen.

Neue Namen lernte der Collie ebenfalls ohne Probleme

Auch das Lernen neuer Namen funktionierte prima. Die Wissenschaftler lehrten dies mit der Ausschlussmethode. Hörte die Hündin einen unbekannten Begriff, so suchte sie aus den bekannten Gegenständen den Gegenstand heraus, der ihr unbekannt war. Mit Hilfe der Ausschlussmethode lernte sie so spielend neue Namen kennen. Hierbei sei sie aber an ihre Grenzen gestoßen. Die Forscher meinten dazu, dass dies auch bei kleinen Kindern der Fall wäre.

In Deutschland gab es bereits 1999 das männliche Pedant zu Chaser. Der Border-Collie "Rico" trat zu dieser Zeit in der Fernsehsendung "Wetten, dass…?" auf. Auch er konnte mehrere Objekte unterscheiden und auf Kommando bringen. Inzwischen kann Rico mehr als 250 verschiedene Wörter auseinanderhalten.