Bouldern und Slackline - Funsport für mehr Kraft, Balance und Lebensfreude

Slacklining and Bouldern fördern nicht nur die körperliche Fitness, sie können auch bei Depressionen helfen

Von Dörte Rösler
16. Juni 2015

Bouldern und Slackline sind mehr als körperliches Training. Wer auf einem Seil balanciert oder an Felsen klettert, stärkt zwar die Muskeln und die Koordination - beide Sportarten haben aber auch eine psychologische Wirkung.

  • Kopf und Körper kommen in Balance,
  • der Blick richtet sich nach vorn und
  • das Lebensgefühl steigt.

Slackline - alles in Balance

Die ersten Slackliner erregten schon in den 70er Jahren Aufmerksamkeit. Im kalifornischen Yosemite Nationalpark balancierten sie auf Absperrketten und schufen so den Trend zum "schlaffen Seil".

Heute kann man Slackliner bei spektakulären Touren über Schluchten oder Buchten bewundern. Der Trainingseffekt hängt aber nicht von der Höhe oder Länge des Seils ab: auch wenn die Slackline nur wenige Zentimeter über dem Boden schwebt, bietet sie ein ideales sensomotorisches Training.

Gleichgewicht und Muskelkraft, Haltung und Konzentration - wer auf dem 2,5 bis 5 Zentimeter breiten Band balanciert, schult vielseitige Fähigkeiten. Da die Slackline mehr Spaß macht, setzen Physiotherapeuten sie gern als Alternative zu Wackelbrett oder Therapiekreisel ein.

Wie eine schweizerische Studie zeigt, verbessern sich durch die anspruchsvollen koordinativen Bewegungen auch die kognitiven Leistungen. Slackline wird

Bouldern

Beim Slacklinen merkt man schnell, wie es um das innere Gleichgewicht gestellt ist. Bergsteiger und Wintersportler nutzen die wackligen Bänder deshalb schon lange, um ihre Balance und Aufmerksamkeit zu trainieren.

Auch Bouldern hat einen ähnlichen Effekt. Das Kraxeln in Absprunghöhe zwingt den Kletterer, seinen Kopf und Körper zu synchronisieren.

In Kletterhallen laden künstliche Wände aus Kunstharz zu Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ein. Bis man eine Strecke mit Hilfe der bunten Griffe und Tritte sicher durchsteigen kann, erfordert es einige Übung. Da die Wände maximal fünf Meter hoch sind, benötigt man kein Sicherungsseil, dicke Bodenmatten fangen einen eventuellen Fall auf.

Wie stark Bouldern die Psyche beeinflusst, versuchen Forscher gerade herauszufinden. Eine Studie der Uniklinik Erlangen untersucht zum Beispiel den Effekt des Kletterns auf Depressionen. Erste Ergebnisse: Bouldern

Möglicherweise gibt es Kletterkurse also demnächst auf Rezept - gegen Depressionen, Nervosität und Angststörungen.