Brüsseler Soja-Erklärung: Europäische Lebensmittelketten wollen kein genmanipuliertes Soja

Von Nicole Freialdenhoven
23. Mai 2013

Natürlich produzierter Soja wird allmählich knapp: Über 70 Prozent des weltweit angebauten Soja stammt mittlerweile von genmodifizierten Pflanzen. Vorallem in den USA und in Argentinien wird kaum noch konventioneller Soja angepflanzt und auch in Brasilien steigen die Marktanteile des genmodifzierten Soja. Grund dafür ist die gestiegene Nachfrage nach genmodifiziertem Soja vor allem aus China, während europäische Einzelhandelsketten den Erhalt von gentechnikfreiem Soja forderten und dazu nun die "Brüsseler Soja-Erklärung" abgaben.

Soja-Bohnen werden vor allem angebaut, um sie als Tierfutter zu verwenden. So gelangt das genmodifzierte Soja über Nutztiere wie Rinder, Schweine und Geflügel in Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milchprodukte. In Europa legen Konsumenten jedoch Wert darauf, keine genmodifizerten Produkte zu kaufen. Die Erklärung wurde unter anderem von den deutschen Ketten Rewe, Edeka, Lidl, Netto, Kaufland, tegut und Kaisers Tengelmann unterzeichnet, sowie von Ketten aus Österreich, Belgien und Portugal.

Sie wollen erreichen, dass der Vormarsch des genmodifzierten Soja zumindest in Brasilien soweit gestoppt wird, dass ihnen weiterhin eine Wahl bleibt. Alleine 2012 nahm die Anbaufläche für genmodifizierten Soja in Brasilien um 21 Prozent zu. Das Nachsehen hat der konventionelle Soja-Anbau, dessen Marktanteil immer weiter schrumpft.