Brustkrebs besser verstehen: Forscher finden bei einer Unterform der Krebskrankheit DNS-Schäden
Die gefundenen Mutationen lassen das Risiko für dauerhafte DNS-Schäden steigen
Brustkrebs dient als Oberbegriff für alle Tumoren, die im Brustgewebe auftreten. Um welche Form es sich genau handelt, kann jedoch sehr unterschiedlich sein.
Rolle von Genfehlern
Die Mammakarzinome unterscheidet man unter anderem darin, ob an den Zellen Andockstellen für das Geschlechtshormon Östrogen vorhanden sind. Finden sich weder Rezeptoren dafür, noch für Progesterone und HER2, dann spricht der Arzt von "triple-negativem Mammakarzinom".
Dieser Brustkrebs betrifft häufig jüngere Frauen, die noch nicht in der Menopause sind. Meist gibt es ein erhöhtes familiäres Risiko, weshalb schon länger der Verdacht besteht, dass Genfehler eine entscheidende Rolle spielen.
Defekte in der DNS
Offenbar geht dieser Brustkrebs auf Defekte in der DNS zurück und wo diese Fehler genau liegen, hat nun eine Studie mit 1.824 Patientinnen untersucht. Dabei stießen sie bei jeder siebten Frau auf DNS-Mutationen.
Bei allen Teilnehmerinnen wurden 17 Gene unter die Lupe genommen, die man bereits als Risikogene für Brustkrebs kennt. So wurden bei 14,6 Prozent der Patientinnen Mutationen entdeckt.
Reperaturgene
Zwei Mutationen waren dabei besonders häufig: eine Veränderung im Gen "BRCA1" und eine im Gen "BRCA2". Die meisten der gefundenen Gene hatten zudem eine auffallende Gemeinsamkeit: sie sind wichtig für die Reparatur von DNS-Schäden.
Es ist völlig normal, dass im Körper immer wieder kleinere DNS-Defekte auftreten. Der Organismus ist darauf vorbereitet und hat Gene, die sich um die Reparatur sorgen, bevor es spürbare Konsequenzen für den Körper gibt.
Test auf Ovarialkarzinome
Die gefundenen Mutationen verändern genau diese Gene und lassen so das Risiko steigen, dass sich DNS-Schäden dauerhaft einschleichen. Weiter interessant war, dass viele der Mutationen dabei nicht nur das Risiko auf Brustkrebs erhöhten, sondern auch das auf Eierstockkrebs. Frauen mit triple-negativem Mammakarzinom sollten daher auch auf Ovarialkarzinome hin getestet werden.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61083/Haeufige-Mutationen-bei-triple-negativem-Mammakarzinom Abgerufen am 5. Dezember 2014