Prognose bei Brustkrebs: Zwei Marker geben Klarheit

Neuer Test bei Brustkrebs soll Patientinnen über Heilungschancen aufklären

Von Cornelia Scherpe
28. Oktober 2014

Manche Frauen mit Brustkrebs haben gute Heilungschancen, andere eine schlechte Prognose. Wie der Verlauf im Einzelfall aussieht, hängt von ganz verschiedenen Faktoren ab.

Wichtig ist dabei in jedem Fall, um welche genaue Art von Brustkrebs es sich handelt. Es gibt verschiedene Unterformen, deren Prognose sehr unterschiedlich ist. Um Patientinnen von Anfang an ein realistisches Bild zu geben, haben Forscher ein neues Testverfahren ausgearbeitet.

Die Auswirkungen von "MET" und CD47"

Bei diesem Test wird etwas Krebsgewebe entnommen und auf zwei Marker hin untersucht: "MET" und "CD47". Kommen beide in der Probe vor, ist die Prognose schlecht. Im Vergleich zu Frauen, deren Test negativ ausfällt, leben diese Patientinnen im Schnitt zehn Jahre kürzer.

Was MET und CD47 so gefährlich macht, konnte letztes Jahr zum ersten Mal geklärt werden. Beide befinden sich auf den Krebszellen, die kurz davor sind, sich auf die Bildung von Metastasen vorzubereiten. Krebs, der bereits im Körper streut, ist schwer zu bekämpfen und führt entsprechend zu einer schlechten Prognose. Sind MET und CD47 bereits in der Gewebeprobe vorhanden, muss man daher davon ausgehen, dass die weitere Entwicklung feststeht.

Neuer Test für mehr Klarheit und bessere Medikamente

Um den Test zu entwickeln, hatten die deutschen Forscher insgesamt 255 Gewebeproben von Freiwilligen analysiert. In 2,5 Prozent der Fälle fand man die beiden Marker. Die Patientinnen, die jene Proben abgegeben hatten, verstarben am Ende auch 10,3 Jahre vor Frauen mit negativem Testergebnis.

Der Test soll nun für Patienten zugänglich gemacht werden, um ein klares Bild der Heilungschancen zu bekommen. Gleichzeitig will man das neue Wissen jedoch auch nutzen, um eventuell neue Therapien zu entwickeln. Denkbar wären Hemmer die MET und CD47 blockieren und damit das Entstehen von Metastasen ausbremsen.