Chemo bei Brustkrebs: GnRH-Agonist schützt vor verfrühter Menopause
Die Verabreichung eines GnRH-Agonisten neben der Chemotherapie senkt das Risiko auf eine verfrühte Menopause
Frauen mit Brustkrebs haben verschiedene Optionen, sich gegen das Tumorgewebe behandeln zu lassen. Je nach Art und Stadium des Tumors kann eine Chemotherapie notwendig sein. Bei dieser werden die Krebszellen aggressiv angegriffen und zerstört.
Leider hat eine Chemotherapie bei Brustkrebs gerade für junge Frauen einen großen Nachteil: die Therapie kann eine frühzeitige Menopause auslösen. Das bedeutet, dass die Patientinnen bereits im jungen Alter in die Wechseljahre eintreten und sich entsprechend nicht mehr auf natürlichem Wege einen Kinderwunsch erfüllen können.
Zusätzliche Vergabe von GnRH-Agonisten soll helfen
Um dieses schwerwiegende Risiko der Chemo bei Brustkrebs zu senken, haben Ärzte nach einer Zusatztherapie gesucht und sind fündig geworden. Demnach hilft es, wenn die Patientin neben der Chemo einen GnRH-Agonisten verabreicht bekommt. Unter dessen Einnahme wird der Testosteronspiegel künstlich gesenkt.
Die Wirkung wurde in einer Studie mit 218 Frauen getestet, die im Schnitt 38 Jahre und damit noch im gebärfähigen Alter waren. Alle litten an Brustkrebs und mussten sich in eine Chemotherapie begeben.
Nur eine Hälfte bekam zusätzlich den GnRH-Agonisten, die übrigen dienten als Kontrollgruppe. Ein verfrühtes Eintreten der Menopause zeigte sich in der Kontrollgruppe in 22 Prozent der Fälle, unter der Kombitherapie nur in acht Prozent.
Auswirkungen auf Vier-Jahres-Überleben und Schwanger werden
Doch nicht nur das Risiko auf frühe Wechseljahre sank in der Kombi-Gruppe, denn es kam auch zu einem Anstieg des Vier-Jahre-Überlebens. Es lag bei 92 Prozent, während man in der Kontrollgruppe nur auf 82 Prozent kam.
Man erhob zudem, welche Frau nach ihrer Therapie schwanger wurde. Laut Angaben der Patientinnen hatten es in beiden Gruppen ähnlich viele Paare versucht, doch in der Kontrollgruppe wurden nur elf Prozent der Frauen schwanger. Unter der Vergabe der GnRH-Agonisten schafften es dagegen 21 Prozent der Frauen.