Cholesterinsenker Evolocumab auch bei schweren Erkrankungen wirksam

Von Nicole Freialdenhoven
12. Juni 2014

Gegen die seltene Erbkrankheit HoFH (homozygote familiäre Hypercholesterinanämie) gab es bislang keine wirklich effektive Hilfe. Die Krankheit ist verbunden mit einem stark erhöhten Cholesterinspiegel, der wiederum zu früher Atherosklerose in den Gefäßen führt und dadurch die Lebenserwartung stark verkürzen kann.

Eine erste Studie weckt nun die Hoffnung, das eine neue Generation der Cholesterinsenker auch bei dieser Krankheit erfolgreich eingesetzt werden kann.

Evolocumab gegen HoFG?

Für die Studie wurden 31 an HoFH erkrankte Patienten mit einem Durchschnittsalter von 31 Jahren mit dem neuen PCSK9-Hemmer Evolocumab behandelt, während 17 weitere Patienten ein Placebo erhielten. Die meisten dieser Patienten litten an einem vererbten Gendefekt, der für Störungen des LDL-Rezeptors verantwortlich ist.

Dabei stellte sich heraus, dass Evolocumab die LDL-Werte bei den Betroffenen um durchschnittlich 23 Prozent senken konnte, während im gleichen Zeitraum bei der Placebo-Gruppe ein Anstieg des LDL um 8 Prozent festgestellt wurde.

Besonders effektiv war das Mittel bei den Patienten mit zwei defekten Allelen, bei denen die LDL-Werte um 47 Prozent sanken. War nur eine Allele defekt, sank der Wert immer noch um 24 Prozent. Bei den Patienten ohne diese Gen-Mutation zeigte Evolocumab dagegen keine Wirkung.