Chronische Schmerzen - nicht nur auf Medikamente sondern auch auf Entspannung setzen

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Menschen mit chronischen Schmerzen leiden im Alltag stark. Oft sind manche Bewegungen kaum noch möglich oder selbst das ruhige Sitzen und Liegen wird zur Qual. Schmerzmedikamente helfen natürlich dabei, die Lebensqualität zu bewahren, doch auf sie allein sollte man sich auf keinen Fall verlassen.

Ärzte sprechen sich bei chronischen Schmerzpatienten immer für den sogenannten multimodalen Therapieansatz aus. Dabei wird ein Programm individuell auf den Patienten abgestimmt. Neben Medikamenten sind dabei auch Bewegungstherapien und vor allen Dingen aktives Entspannen wichtig. Viele Menschen wissen gar nicht, wie man sich bewusst entspannt. Chronische Schmerzen können daher sehr oft auf Krämpfe in den Muskeln zurückgehen. Diese werden durch Entspannungsübungen bewusst gelockert, was die Schmerzen erheblich abklingen lässt.

Zudem kann die Therapie dazu beitragen, dass die Patienten ihren Körper bewusster wahrnehmen und ein Gespür für gesunde oder ungesunde Körperhaltungen entwickeln. Auch das kann einer Verschlimmerung der Schmerzen aktiv vorbeugen. Wer eine Schmerzverstärkung verhindert, muss auch weniger auf Medikamente zurückgreifen, was den Körper von der Chemiebombe befreit. Ein psychischer Nebeneffekt der Entspannungstechniken ist, dass der Patient sich lebensfroher fühlt. Er kann nun aktiv etwas gegen die Schmerzen unternehmen und sich auf die eigene Genesung konzentrieren. Das bewahrt vor einem Ohnmachtsgefühl und depressiven Verstimmungen.