Dänische IT-Firma arbeitet bevorzugt mit Autisten
Besonders eintönige Arbeiten mit hohem Konzentrationsbedarf sind für Autisten gut geeignet
Für einen durchschnittlichen Arbeitgeber ist Christian Andersen ein Mensch mit Behinderung. Für die dänische IT-Firma "Specialisterne" ist Andersens autistische Erkrankung ein wertvolles Einstellungskriterium.
Der junge Mann leidet seit seiner Geburt unter dem so genannten "Asperger Syndrom", einer leichten Form des Autismus. Es fällt ihm schwer, mit Menschen zu sprechen. Neue Situationen sind für ihn purer Stress, Abwechslung ist eine Qual. Andersen liebt klare, strukturierte Aufgaben, die anderen Menschen extrem eintönig vorkommen.
Autisten punkten mit sehr hoher Konzentration
Bei seinem Arbeitgeber "Specialisterne", einem Software-Tester, kontrolliert Andersen endlose Zahlenkolonnen nach Fehlern und pflegt riesige Datensätze. Diese Aufgaben sind zwar eintönig, erfodern jedoch eine hohe Konzentration. "Gesunde" Erwachsene schneiden bei der Jagd auf Software-Fehler wesentlich schlechter ab als Autisten. Deshalb sind 40 von 52 Mitarbeitern der kopenhagener Firma Autisten.
Erfinder des Konzepts ist der Ex-Telekomitarbeiter Thorkil Sonne. Nach der Autismus-Diagnose seines Sohnes forschte Sonne intensiv nach späteren Arbeitsmöglichkeiten für den Jungen aber er fand nur Beschäftigungstherapien.
Im Jahr 2004 konnte sich Sonne schließlich mit der Idee, Autisten auf "Bug-Jagd" zu schicken, selbstständig machen und erhielt dafür den begehrtesten Gründerpreis der IT-Branche.