Darmkrebs im unheilbaren Stadium: Entfernung des Tumors verlängert das Leben

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2013

Darmkrebs gehört zu den Tumoren, die im Anfangsstadium noch sehr gut behandelt werden können. Daher ist der Gang zum Screening auch so wichtig. Wird der Krebs nicht rechtzeitig erkannt und kann ungestört wachsen, kann der Patient sich am Ende in einem unheilbaren Stadium wiederfinden.

Der Tumor kann dann zwar noch immer operativ entfernt werden, doch da der Patient so nicht mehr geheilt werden kann, verzichten viele Ärzte auf diese Möglichkeit. Bisher rät man den Betroffenen nur zu diesem Schritt, wenn so Probleme wie innere Wunden und Blutungen behoben werden können.

Entfernung des Primärtumors verlängert Überlebenszeit

Eine aktuelle Studie hat nun jedoch gezeigt, dass die Entfernung des Primärtumors sich auch dann lohnt, wenn der Patient keine weiteren Probleme hat. Zumindest die Überlebenszeit der Betroffenen wird so noch einmal gesteigert. Die Erkenntnis stammt aus einer Studie mit 1.378 Menschen, deren Darmkrebs sich im Stadium IV befand. Bei 944 dieser im Schnitt 70 Jahre alten Patienten wurde der Primärtumor in einer Operation entfernt. Die Studie erhob nun, wie das auf die Überlebenszeit der Patienten wirkte. Im Durchschnitt lebten sie nach der Diagnose noch 10,6 Monate.

Betrachtete man nun die zweite Gruppe, in der keine Operation durchgeführt worden war, fiel ein riesiger Unterschied auf. Von diesen 434 Patienten verstarb ein Großteil deutlich früher, sodass sich hier nur eine Überlebenszeit von drei Monaten ergab. Die Sterberate innerhalb der ersten 30 Tage nach der Operation lag in Gruppe 1 bei nur 6,6 Prozent, was für eine relativ gute Sicherheit spricht.

Ergänzende Chemotherapie

Sinnvoll war zudem eine Chemotherapie unmittelbar nach der OP. Die Patienten dieser Teilgruppe lebten noch 18,3 Monate, während der Schnitt in der Teilgruppe ohne Chemo bei 8,4 Monaten lag.