Darmkrebs-Screening: Der normalen Darmspiegelung entgehen viele Geschwülste
Darmkrebs gehört zu den Tumorarten, die bei einer frühen Diagnose sehr gut behandelt werden können. Genau aus diesem Grund raten alle Ärzte ihren Patienten immer wieder, die Vorsorge-Screenings wahrzunehmen.
Viele Menschen scheuen sich allerdings davor, denn zur Untersuchung muss der Arzt auf die sogenannte Koloskopie, also die Darmspiegelung, zurückgreifen. Doch ist die falsche Scham unangemessen, da die Darmspiegelung zu 100 Prozent Sicherheit geben kann?
Darmspiegelung bietet keine vollständige Gewissheit
Unangemessen ist sie zwar wirklich, da viele Tumoren so rechtzeitig erkannt werden können, doch leider bringt die Standard-Koloskopie keine volle Gewissheit. Einer aktuellen Studie zufolge hat das Verfahren durchaus Probleme, alle Geschwülste der Schleimhaut oder des Drüsengewebes wirklich zu finden.
In der Studie hatte man mit rund 1.000 Freiwilligen gearbeitet und tatsächlich war die Diagnose bei jedem zehnten Teilnehmer falsch-negativ. Das bedeutet, einer von zehn Patienten hat eine Geschwulst, die aber bei der Darmspiegelung übersehen wird.
Eine weitere Studie aus Deutschland arbeitete mit 2.100 Arztpraxen zusammen und kam ebenfalls zu dem Schluss, dass man die Rate der korrekten Diagnosen noch verbessern kann.
Ansätze zur besseren Entdeckung von Darmkrebs
Zum Glück gibt es auch bereits Ideen und Ansätze, die dieses Ziel erreichen können. Wichtig wäre beispielsweise, dass man bei allen Patienten vor der eigentlichen Untersuchung eine sogenannte "intraprozedurale Reinigung" vornimmt.
Durch eine CO2-Düse können so die einzelnen Darmabschnitte gründlich gereinigt werden, bevor die Spiegelung beginnt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem Arzt eine Geschwulst entgeht, ist so deutlich kleiner.
Auch die Koloskopie an sich kann noch verbessert werden. Im Gespräch ist beispielsweise das Fuse-Koloskop. Dieses Koloskop ermöglicht ein Gesichtsfeld von 300 Grad und erleichtert dem Arzt so die Orientierung im Körper.