Das ferngesteuerte Gehirn: Menschen imitieren andere selbst wenn es Nachteile bringt

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2013

Dass die Imitation die ehrlichste Form des Komplimentes ist, wusste schon der englische Autor Charles Colton, dem dieses Zitat nachgesagt wird.

Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass die meisten nicht nur die Personen nachahmen, die sie zu schätzen wissen, sondern auch mögliche Konkurrenten - selbst wenn das Imitieren dieser Person Nachteile bringt. Die Psychologen der Universität Harvard führten Experimente durch, bei denen je zwei Personen bei einem Spiel gegeneinander antreten mussten.

Die Anpassung an den Gegner

Dabei mussten die Teilnehmer schnelle, weite Armbewegungen durchführen um Punkte auf einem Touchscreen zu berühren, die immer nur für kurze Zeit zu sehen waren.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich die beiden Spielgegner sowohl in den Bewegungen als auch in der Schnelligkeit einander anpassten. Selbst wenn dieser langsamer war und somit das eigene Ergebnis schlechter ausfiel.

Woran liegt die Imitation?

Warum Menschen andere imitieren, obwohl es für sie einen Nachteil hat, konnten sie jedoch nicht sagen. Vermutlich liegt es an bestimmten Nervenzellen im Gehirn, die Spiegelneuronen genannt werden und deren Dynamik nicht bewusst unterdrückt werden kann.

Allerdings funktioniert dies auch nur, wenn der Gegner sichtbar ist - bei Telefonaten oder Unterhaltungen über das Internet funktioniert die unwillkürliche Imitation dagegen nicht.