Das Gold der Himmelsscheibe von Nebra wurde in England gefunden

Die Himmelsscheibe von Nebra und die Herkunft ihrer Materialien

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. Mai 2010

In einer Steinkammer auf dem Mittelberg in der Nähe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt wurde am 4. Juli 1999 eine Bronzeplatte aus der Bronzezeit gefunden und ist somit 3.600 Jahre alt. Diese ist mit Applikationen aus Gold verziert, die astronomische Phänomene und Symbole religiöser Themenkreise darstellen. Sie ist eine der wichtigsten archäologischen Funde auf der Welt und gilt auch als älteste konkrete Himmelsdarstellung.

Die Scheibe hat einen Durchmesser von 32 Zentimetern und die goldenen Abbildungen zeigen ein Schiff, Mond, Sonne und Sterne. Man glaubt, dass sie als Kalender für Sonne und Mond benutzt wurde. Seit 2002 ist sie im Landesmuseum in Halle Sachsen-Anhalt zu sehen. Für die Herstellung dieser Himmelsscheibe verwendete man Bronze, das ist eine Legierung aus Zinn und Kupfer, wobei man schon im letzten Jahr feststellte, dass das Zinn aus England stammt.

Gold aus Cornwall, Kupfer aus Österreich

Jetzt hat man bei Untersuchungen festgestellt, dass auch das verwendete Gold dort in Cornwall gefunden wurde. Bei der Suche nach dem Ort, woher das Gold stammen könnte, hatten Wissenschaftler vorher in Europa etwa 300 Goldgruben untersucht, weil man dachte aufgrund anderer archäologischen Funde, es könne aus Rumänien stammen.

Doch jetzt ist man sich sicher, dass es wie das Zinn aus England eingeführt wurde. Das Kupfer dagegen kam aus Österreich, der Region Mitterberg bei Salzburg. Im Jahr 2008 hat die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke herausgegeben, auf der die Himmelscheibe von Nebra abgebildet ist.