Das Lösungsmittel Trichlorethen kann zu Leberkrebs führen

Von Cornelia Scherpe
6. September 2013

Trichlorethen ist ein Lösungsmittel, das mit dem Beginn der modernen Industrie zur Massenware wurde und oft zum Einsatz kommt. Lackierer in diversen Branchen brauchten es regelmäßig und auch anderer Arbeiter kamen damit in Kontakt, um Reinigungsarbeiten oder Entfettungen durchzuführen. In Deutschland ist Trichlorethen allerdings seit den 1970er Jahren nicht mehr so stark im Einsatz, da diverse Studien auf die Gefährlichkeit des Mittels hingewiesen haben.

Forscher konnten feststellen, dass das Lösungsmittel auf den Organismus neurotoxisch wirkt. Es ist also für die Nerven giftig. Nun zeigt erneut eine vor 40 Jahren begonnene Langzeitstudie, dass die aktuelle Vorsicht beim Umgang mit dem Mittel auch berechtigt ist.

Man hatte 5.500 Menschen untersucht, die aufgrund ihrer Arbeit zwischen den Jahren 1947 und 1989 Kontakt zu Trichlorethen hatten. Von diesen Menschen sind 997 Personen an Krebs erkrankt. Dies ist im Vergleich zu den Krebsfällen in der Normalbevölkerung ein Anstieg. Hier kommen statistisch auf 5.500 Personen im Schnitt 942 Fälle von Krebs. Allerdings kann man festhalten, dass die Steigerung des Risikos nicht so drastisch ist, wie einige ältere Studien hatten vermuten lassen. Der Unterschied beläuft sich auf 55 zusätzliche Krebsfälle.

In der Studie sah man sich nun genauer an, welche Formen von Krebs vor allen Dingen durch das Lösungsmittel getriggert worden waren. Besonders ins Auge stach den Forschen dabei der Anstieg von Leberkrebs. Offenbar kann das Entgiftungsorgan des Menschen tatsächlich nicht so gut mit den Neurotoxinen umgehen.

Eine Tumorform, die allerdings nicht häufiger vorkommt, auch wenn dies in älteren Studien beschrieben wurde, ist Krebs in den Nieren. Hier konnte die Langzeitbeobachtungen keine Abweichung vom Normwert feststellen.