Das perfekte Paar: Die Wissenschaft ist sich uneinig

Gemeinsamkeiten oder Gegensätze - was Männer und Frauen von einem echten Traumpartner erwarten

Von Katharina Cichosch
20. Februar 2015

Was macht denn nun eigentlich das perfekte Paar aus? Worin liegt das Geheimnis der berühmten Liebe fürs Leben? Und was erwarten Männer, was erwarten Frauen von einem Traumpartner bzw. einer -Partnerin?

Regelmäßig versprechen Studien und Umfragen Antworten auf diese Fragen. Tatsächlich aber widersprechen sie sich nicht selten gegenseitig.

Gemeinsamkeiten oder Gegensätze?

Auf die Frage, welche Menschen nun eigentlich besonders schnell zusammenfinden, gibt es zwei Theorien. Schon der Volksmund kennt zwei Sprüche, deren Aussage kaum unterschiedlicher sein könnte:

  • "Gegensätze ziehen sich an"

die Vorstellung also, dass wir besonders das aufregend und attraktiv finden, was wir selbst nicht sind oder haben. Ebenso heißt es aber auch:

  • "Gleich und gleich gesellt sich gern".

Tatsächlich werden auch in der Wissenschaft beide Theorien vertreten - und parallel erforscht. So gibt es einerseits Belege, dass wir uns einen Partner aussuchen, dessen Gene von den unseren möglichst verschieden ist - was evolutionär Sinn macht, um möglichst gesunde Nachfahren zu zeugen.

Dieses "Auswahlverfahren" soll ganz unbewusst über kaum wahrnehmbare Duftstoffe geschehen. Gleichzeitig wird aber eine genau gegensätzliche Theorie vertreten: Der zufolge finden wir umgekehrt gerade solche Menschen attraktiv, die uns besonders ähnlich sind. Gemeinsame Interessen, gemeinsame Freunde schaffen Verbindungen und ein Gefühl der Nähe, so die Überlegung. Selbst äußerliche Merkmale sollen bei langjährigen Paaren oft ähnlich sein.

Uneinigkeit auch beim perfekten Partner

Ebenso widersprüchlich sind die Ergebnisse von Umfragen, die regelmäßig von Meinungsforschungsinstituten durchgeführt werden. Denn: Einigen Befragungen zu Folge wünschen sich Frauen und Männer Partner, die jeweils das klassische Rollenbild erfüllen - zumindest mehr oder weniger. Der starke Prinz für Sie, die schöne Prinzessin für Ihn: Diese Vorstellungen herrschen offenbar aller Emanzipation zum Trotz bei vielen Menschen vor.

Interessanter Weise kommen aber auch Befragungen heraus, die das genaue Gegenteil belegen: Demnach wünschen sich Frauen immer häufiger Männer, die auch die sogenannten "Soft skills" mitbringen,

Und die Männer? Die wünschen sich echte Frauen,

  • die mühelos "ihren Mann stehen",
  • selbständig sind und
  • nicht das Klein-Mädchen-Schema ausspielen.

Welche Theorie ist nun also richtig? Oder stimmen womöglich beide ein bisschen - schließlich sind ja auch Menschen selbst voller Widersprüche und oft hin- und hergerissen? Eines steht fest: Eine einzige Antwort auf alle Fragen der Liebe wird es wohl nicht so schnell geben.