Defekte Geräte, dreckige Klos und ungeschultes Personal - Billig-Studio FitnessKing in der Kritik

Von Melanie Ruch
5. Februar 2014

Die Deutschen wollen sparen, wo es nur geht, offenbar auch auf Kosten der eigenen Gesundheit. Billig-Fitnessstudios liegen derzeit voll im Trend, doch gespart wird dort oft an den falschen Stellen und das geht meist zu Lasten der Kunden.

Der Standard ist sehr schlecht

Die Kette FitnessKing gehört zu den billigsten Anbietern in der Branche und betreibt derzeit 20 Fitnessstudios in ganz Deutschland, die meisten davon in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Knapp 18 Euro kostet dort die Mitgliedschaft pro Monat. Viel dürfen die Kunden dieser Studios für ihr Geld aber offenbar nicht erwarten.

Ehemalige Mitarbeiter, Auszubildende und Praktikanten berichten von haufenweise defekten Geräten, die teilweise sogar eine Gefahr für die Kunden darstellen. Auch die Toiletten und Duschen der meisten FitnessKing-Studios sollen keinerlei Standard entsprechen.

Unerfahrene Mitarbeitende sollen Geräte erklären und Azubis ausbilden

Bei den Mitarbeitern, die Kunden einführen und Geräte erklären sollen, handelt es sich meist um ungeschulte Praktikanten oder Azubis und selbst die Studioleiter hätten oft keine sportwissenschaftliche Vorbildung, heißt es. Übungen und Geräte von Laien erklärt zu bekommen, kann aber insbesondere für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Vorerkrankungen extrem gefährlich sein.

Unter dem mangelnden sportwissenschaftlichen Kenntnissen der Mitarbeiter leiden aber auch die Auszubildenden bei FitnessKing, denn schließlich wird das Unwissen an sie weitergegeben. Viele Ex-Azubis berichten sogar davon, dass sie den Großteil ihrer Arbeitszeit damit beschäftigt waren die Toiletten, Duschen oder Büros der Chefs zu putzen, anstatt etwas über die Geräte oder Übungen zu lernen. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum die Industrie- und Handelskammer in Koblenz ausbildungstechnisch nicht mehr mit der Kette zusammenarbeitet.