Delfine und Wale sind immer stärker von Fischerei und Lärm bedroht.

Trotz internationaler Vereinbarungen sind nunmehr 13 Tierarten akut in Gefahr

Von Jutta Baur
27. Oktober 2011

Wenn ein Zahnwal in eines der vielen Fischernetze gerät bedeutet das für ihn mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod. Stellnetze oder Grundschleppnetze sind eigentlich zum Fang anderer Fische gedacht.

Doch gerade die Wale verirren sich immer wieder in die Maschen der Netze. Da sie jedoch zum Luftholen an die Oberfläche müssen, ersticken sie jämmerlich. Die UNO weist darauf hin, dass 86 Prozent der Meeressäugetiere den Netzen nicht mehr entkommen kann und darin verendet.

Akute Gefahr für 13 Arten

Der Wissenschaftler Boris Culik aus Kiel hat im Auftrag einer UNO-Kommission eine Liste von 72 Walarten erarbeitet. Darin werden auch die Population, die Wanderungen und die Gefährdung aufgezeichnet. Auch wenn

  • Pottwal,
  • Schweinswal und
  • Delfin

nicht direkt gejagt werden, sinken ihre Überlebenschancen ständig. Zum einen finden sie durch die großen Fangflotten weniger Nahrung. Darüber hinaus landen sie selbst mehr und mehr in den stets größer werdenden Netzen. Waren es vor zehn Jahren noch elf verschiedene Zahnwal-Arten, die als bedroht galten, sind trotz internationaler Vereinbarungen nunmehr 13 Tierarten akut in Gefahr.

Gestörte Kommunikation durch Lärm

Nicht nur diese direkten Risiken machen den Tieren zu schaffen. Es gibt zudem beständig größeren Lärm unter Wasser. Militärische Sonar-Geräte oder der Schiffsverkehr im Allgemeinen stören die Kommunikation der Tiere.